St. Andrä: Weihe auf dem See

Der Zicksee bei St. Andrä war am Samstag Schauplatz einer Wasserweihe. Mit dieser Zeremonie erinnert die orthodoxe Kirche an die Taufe Jesu. In St. Andrä plant die griechisch-orthodoxe Kirche den Bau eines Klosters, was noch immer für Diskussionen sorgt.

Es war eine griechisch-orthodoxe Wasserweihe mit römisch-katholischer Beteiligung. Bischof Ägidius Zsifkovics und Metropolit Arsenios unterstreichen das Gemeinsame der Religionen, wollen vom Nebeneinander zum Miteinander. Acht orthodoxe Mönche leben seit dem Vorjahr in St. Andrä - sie seien gut aufgenommen worden, wurde am Samstag betont.

Doch dass sie auf diesem fast acht Hektar großen Grundstück ein Kloster bauen wollen, stößt immer noch auf Widerstand. Die Gegner des Projektes sammeln Unterschriften, wollen eine Volksabstimmung erzwingen. Das Kloster werde zu groß und sei überdimensioniert, lautet ein Argument.

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Video von der Wasserweihe in St. Andrä

Die Befürworter sehen das anders: Das Gebäude werde sechseinhalb Meter hoch, nur die Kuppel sei höher, das Kloster passe sehr wohl in die Landschaft. „Dieses Gebiet ist ein Naturschutzgebiet und man könnte nicht machen, was man will. Die Vorschriften werden auch respektiert. Alles, was man machen wird, wird nach diesen Vorschriften und Gesetze gemacht werden“, so Arsenios, Metropolit von Austria.

Auch die Sorge, dass die Mönche Tierzucht betreiben und es zu Geruchsbelästigungen kommen könnte, sei unbegründet. „Alle Wanderlegenden oder Schauermärchen, die erzählt werden, entsprechen nicht der Wahrheit. Ich bin deshalb auch sehr beruhigt. Ich denke, es wird alles gut seinen Weg gehen. Die ganzen Verfahren, die dafür notwendig sind, werden von unserer Seite auch eingehalten. Es ist uns auch von den zuständigen Stellen grünes Licht gegeben worden“, so Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics.

Wasserweihe

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Zu der Wasserweihe sind viele Menschen gekommen

Wasserweihe

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So soll das geplante Kloster aussehen

Kloster soll Ort der Begegnung sein

Das Kloster soll ein Ort der Begegnung und ein Impuls für den Fremdenverkehr werden, so die Befürworter. „Ich kenne keinen einzigen Fremdenverkehrsort, dem ein Kloster zum Nachteil geworden ist. Im Gegenteil eigentlich - die meisten Fremdenverkehrsorte sind durch ein Kloster erst zu solchen geworden. In St. Andrä würde ein ganz besonderes Kloster entstehen, nämlich das erste orthodoxe Kloster von Österreich“, sagte Martin Franz Neuberger vom Verein Freunde des Klosters.

Die Gegner des Projektes brauchen 329 Unterschriften - das ist ein Viertel der Wahlberechtigten - um nach der Bürgerbefragung im Vorjahr noch eine Volksabstimmung zu erzwingen. Bis zum 23. Jänner haben sie Zeit. Wie viele Unterschriften sie schon haben, wollten sie am Samstag nicht bekannt geben.

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