Debatte über flexible Arbeitszeiten

Vizekanzler Reinhold Mittlerlehner (ÖVP) will die hohe Arbeitslosigkeit künftig durch flexiblere Arbeitszeiten und mobilere Arbeitnehmer eindämmen. Im Burgenland sind Arbeitnehmervertreter und Wirtschaft dazu geteilter Meinung.

Flexiblere Arbeitszeiten seien schon lange eine Forderung der Wirtschaftskammer, diese seien in der heutigen Arbeitswelt notwendig geworden, sagte der stellvertretende Direktor der Wirtschaftskammer Burgenland, Harald Schermann. Man sehe aus der betrieblichen Praxis, dass es sowohl von Arbeitgeber- als auch von Arbeitnehmerseiten den Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten gebe.

Man wünsche sich modernere Lösungen in diesem Bereich. Derzeit gebe es gesetzliche und kollektivvertragliche Regelungen, die ein Hindernis darstellen würden, um sich auf betrieblicher Ebene zu einigen, so Schermann.

AK: Auch Arbeitnehmer müssen profitieren

Seitens der Arbeiterkammer Burgenland könne man durchaus über flexiblere Arbeitszeiten diskutieren, das sei kein Tabu, sagte AK-Burgenland-Präsident Alfred Schreiner. Das sei allerdings eine Frage der entsprechenden Rahmenbedingungen. Es müssten auch die Arbeitnehmer etwas davon haben und nicht nur die Wirtschaft.

Für flexiblere Arbeitszeiten müsse es mehr Lohn geben, forderte Schreiner. Auch eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 bis 36 Stunden pro Woche bei gleichbleibendem Lohn könne man sich seitens der Arbeiterkammer Burgenland vorstellen, so Schreiner.