Auf dünnem Eis den Ernstfall proben
Plötzlich in den kalten See einzubrechen, ist der Albtraum der Eisläufer auf dem Neusiedler See. Der erste gemeinsame Eisrettungsworkshop von Wasserrettung und Feuerwehr diente dazu, sich auf diese Extremsituation vorzubereiten und voneinander zu lernen.
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Wer die Notsituation eines eingebrochenen Eisläufers bemerkt, sollte sofort handeln. Wenn man zum Beispiel einen Schal habe, könne man versuchen, diesen dem Eingebrochenen zuzuwerfen, vielleicht habe aber auch irgendjemand ein Seil mit oder man nutze einen Ast, um zu helfen, sagte Wolfgang Traurig von der Feuerwehr Oggau.
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Nach acht Minuten im eisigen Wasser Lebensgefahr
Im Theorieteil des Workshops ging es zum Beispiel um die Anzeichen für Unterkühlung und Wiederbelebungsmaßnahmen. Denn wenn man ohne Kälteschutz einbreche, dann bestehe nach acht Minuten akute Lebensgefahr und das überlebe man eigentlich nicht, warnte Alice Ruf von der Wasserrettung Oggau.
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Immer noch offene Stellen auf dem See
Am Neusiedler See gibt es trotz der Kälte immer noch offene Stellen und Stellen, wo das Eis nur ganz dünn ist, dazu kommt der Schnee, so dass man nicht sieht, in welchem Zustand das Eis ist. Wenn es knirscht und das Eis sich wölbt, sind das Anzeichen dafür, dass die Eisdecke gefährlich dünn ist. Am besten legt man sich dann sofort flach hin und robbt langsam weg.
Wenn man doch einbreche, sollte man die Hände waagrecht auseinander breiten, das Gewicht eher nach vorne verlagern und versuchen, sich beim Sturz auf dem Eis abzustützen, damit man nicht mit den Füßen unter das Eis gerate, riet der Einsatzleiter der Wasserrettung Oggau, Stefan Ferschich.
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Die Experten empfehlen, sich Eisnägel zu kaufen, mit denen man sich aus eigener Kraft aus dem Wasser auf die Eisdecke retten kann. Beim Eistelefon Neusiedler See kann man sich außerdem erkundigen, ob die Eisdecke tragfähig ist, damit man sich möglichst erst gar nicht auf zu dünnes Eis begibt.