Geschichtsforschung im jüdischen Bürgertum
Präsentiert wurde „Wer einmal war“ im jüdischen Museum in Eisenstadt vom Autor Georg Gaugusch. Der Autor ist Stoffhändler in der Wiener Innenstadt. Die Firmenbücher des traditionsreichen Geschäfts reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück.
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Vor mehr als 20 Jahren begann Gaugusch, die Familiengeschichten der jüdischen Kundinnen von damals zu erforschen: „Es gibt keinen anderen Personenkreis, der wirtschaftlich und kulturell so bedeutend war, der von der Geschichtsschreibung in ähnlicher Art und Weise ausgelöscht wurde“, meinte Georg Gaugusch zur Entstehung seines Buchprojekts.
Viele Verwandte im Burgenland
Viele Wiener Juden hatten Verwandte im Burgenland. Aus Eisenstadt stammte etwa der Weinhändler Weinhändler Emanuel Pollack. Er machte im Wiener Vorort Fünfhaus Karriere und wurde sogar kaiserlicher Rat. In Eisenstadt gibt es auch das Grab einer Frau Reitlinger. Sie stammte aus einer kosmopolitischen Familie, Gräber von Familienmitgliedern gibt es auch in Paris, London und New York.
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Geschichtsforschung auch am Friedhof
Das Buch ist die Ergänzung eines Projektes, bei dem im Vorjahr die beiden jüdischen Friedhöfe in Eisenstadt erforscht wurden, mehr dazu in Geschichtsforschung im jüdischen Bürgertum. „Die Grabsteine kannte niemand mehr und konnte niemand mehr zuordnen. Es ist uns gelungen, den Grabsteinen einen Namen zu geben. Die Namen, die dort begraben sind. Diese Namen bekommen jetzt ihre Geschichte“, sagte Johannes Reiss vom Jüdischen Museum in Eisenstadt.
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Das Nachschlagewerk „Wer einmal war“ besteht aus drei Teilen. Geplant ist, dass der abschließende dritte Band des Werkes mit den Familiennamen S bis Z 2020 erscheinen soll.