Elektroautos: Noch nicht im Alltag angekommen

Die Elektromobilität soll in Österreich vorangetrieben werden, etwa durch eine Prämie von 4.000 Euro für reine Elektroautos. Dennoch wird es noch dauern, bis hauptsächlich Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind.

Im Burgenland wurden 2016 70 Elektroautos angemeldet, doppelt so viele wie im Jahr 2015. Mit der neuen Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie soll ein weiterer Anreiz geschaffen werden, auf ein Elektroauto umzusteigen. 4.000 Euro gibt es für reine Elektroautos, 3.000 für Hybridfahrzeuge. Im Burgenland gibt es - je nach Kaufpreis - zusätzlich maximal 750 Euro.

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Elektroautos bekommt man ab 20.000 Euro

„Die Modellpalette ist noch relativ klein, die Preise sind noch relativ hoch. Das Problem der geringen Reichweite ist noch immer vorhanden“, sagte Gerhard Graner vom ARBÖ. Es gebe Hersteller, die die Fahrzeuge verkaufen und bei denen die Batterie auf Miete zu bezahlen ist. Diese Fahrzeuge bekomme man laut Graner um etwa 20.000 Euro. Größere Elektroautos bekomme man ab 30.000 Euro.

Normale Steckdose reicht

Die Batterie des Elektroautos ist in der Bodenplatte integriert. Zum Aufladen zuhause reicht eine normale Steckdose. Die Ladezeit beträgt sechs bis acht Stunden. Es gibt aber auch Alternativen, bei denen die Aufladedauer eineinhalb bis drei Stunden dauert. Wenn es schneller gehen soll, kann man sich eine Ladestation um zirka 1.000 bis 1.500 Euro anschaffen. Die Reichweiten liegen derzeit durchschnittlich zwischen 150 und 250 Kilometer.

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Die Ladezeit des Elektroautos kann verschieden sein

Ausbau der Ladestationen in Planung

Auch das Netz an Ladestationen sei noch zu schlecht ausgebaut, so Graner. Daran werde gearbeitet, heißt es bei der Energie Burgenland: „Aktuell gibt es von der Energie Burgenland 17 Ladestationen. Geplant ist es, insgesamt 40 Standorte im Burgenland zu errichten“, erklärte Thomas Torda von der Energie Burgenland. Sieben davon sollen Schnellladestationen sein. Damit kann man ein Auto in 15 bis 20 Minuten komplett aufladen.

Elektro-Mobilität wird im Burgenland unter anderem auch durch das E-Car-Sharing-Projekt der Energie Burgenland gefördert. „Wir haben fünf Pilotgemeinden, und da wird das sehr gut angenommen. Die Leute borgen sich das Auto zeitweise für kurze Strecken aus. Wir merken, dass hier das Elektroauto als Zweitauto angenommen wird“, so Torda.

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Wenn es zum Kurzschluss kommt, kann es gefährlich werden

Metallbrand wäre schwer zu löschen

Elektroautos sind nicht immer schnell als solche zu erkennen. Das kann bei einem Unfall zu lebensbedrohlichen Verzögerungen führen. Generell sind Elektroautos gut für den Unglücksfall gerüstet. Manchmal kann es jedoch zu einem Kurzschluss kommen. „Im schlimmsten Fall, kommt es zu einem Metallbrand. Und den kann man nur durch sehr, sehr viel Wasser löschen - und selbst das dauert sehr lange“, sagte Josef Bader von der Landesfeuerwehrschule. Einsatzorganisationen fordern deshalb eine bessere Kennzeichnung oder zumindest die Anschaffung eine Rettungskarte, die sich jeder selbst im Internet herunterladen kann.