Frauenkirchen: Glashausprojekt abgesagt

Das Riesenglashausprojekt in Frauenkirchen ist seit Samstag Geschichte. Die Firma Perlinger Gemüse hat aufgrund des starken Gegenwindes die Pläne aufgegeben. Die Bürgerinitiative hat 780 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.

Vor rund zwei Monaten sind die Pläne für das Riesenglashaus in Frauenkirchen bekanntgeworden. 29 Millionen Euro wollte die Firma Perlinger Gemüse in das Gewächshaus samt Bürogebäuden investieren, rund 90 Arbeitsplätze wurden in Aussicht gestellt. Bürgermeister, Wirtschaftskammer und auch Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) - selbst ein Frauenkirchner - begrüßten das Projekt.

Aber auch kritische Gegenstimmen ließen nicht lange auf sich warten: Die Bürgerinitiative Freie Sicht auf Frauenkirchen rund um den Winzer Josef Umathum sammelte Unterschriften, um eine Volksabstimmung zu erreichen. 690 wären nötig - 780 sind es letztlich geworden.

Glashaus gestrichen , Frauenkirchen

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Die Bürgerinitiative Freie Sicht auf Frauenkirchen rund um Winzer Josef Umathum (Mitte) sammelte 780 Unterschriften gegen das Projekt

Erfolg für Bürgerinitiative

Ein Erfolg für die Bürgerinitiative, zog Umathum am Montag Bilanz. „Es ist ganz wichtig, dass die Grundstücke zurückgewidmet werden. Das ist unbedingt erforderlich, weil sonst haben wir in ein paar Monaten dasselbe Theater. Das ist unsere Forderung, und damit können wir uns die Volksabstimmung sparen. 780 Bürger aus Frauenkirchen haben sich dazu bekannt, dass dieses Glashaus nicht gebaut werden soll. Sie wollen auch mehr Information und ihre Bürgerrechte nützen“, so Josef Umathum. Die Projektabsage durch die Firma Perlinger bezeichnete er wörtlich als „eine sehr gute Entscheidung“.

Glashaus gestrichen , Frauenkirchen

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Auf diesem Areal war das Glashaus geplant

Entgang von Steuern und Wertschöpfung

Bürgermeister Josef Ziniel (SPÖ) bedauerte das Aus für das Glashaus und sprach von einem großen Verlust für die Gemeinde. „Mir tut es sehr leid, dass Herr Perlinger dieses Projekt jetzt nicht bei uns macht - das ist immerhin eine Investition von 29 Millionen Euro und ein Entgang von 100.000 Euro Steuereinnahmen im Jahr für die Gemeinde. Wir verlieren 90 Arbeitsplätze, die hier nicht entstehen, und wir haben auch die Wertschöpfung nicht hier in Frauenkirchen“, sagte Ziniel.

Glashaus gestrichen , Frauenkirchen

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Der Gemüseproduzent Perlinger will das Projekt jetzt an einem anderen Standort umsetzen, aber nicht in Frauenkirchen

Gemüseproduzent Werner Perlinger aus Wallern wollte in der Sache kein Interview geben, betonte aber, dass es für ihn eine klare Sache sei, das Glashaus - gegen den Widerstand der Frauenkirchner - nicht zu bauen. Er will sich nun nach einem anderen Standort umschauen, um sein Projekt zu realisieren.

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Nur wenige Frauenkirchner wollten sich zu dem Thema äußern

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