Ex-Vorstände der BEWAG angeklagt

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft Hans Lukits und Josef Münzenrieder Untreue vor. Sie sollen im Zusammenhang mit einem Windparkprojekt in Ungarn einen Schaden von mehr als einer Million Euro verursacht haben.

Am Mittwochvormittag bestätigte Lukits gegenüber dem ORF Burgenland, dass er die Anklageschrift vor etwa zwei Wochen erhalten hat und sieht dem Gerichtsverfahren mit großer Zuversicht entgegen. Die Vorwürfe würden sich als haltlos erweisen. Er sei auch froh, dass das Ermittlungsverfahren, das fast sechs Jahre gedauert hat, nun abgeschlossen sei, so Lukits.

Ein Blick zurück

Im Jahr 2011 waren die Vorstände Lukits und Münzenrieder von der BEWAG fristlos entlassen worden. Vom Verdacht auf grobe Pflichtverletzungen war damals die Rede. Die beiden Manager wiesen das zurück. Der BEWAG-Aufsichtsrat ordnete eine aktienrechtliche Prüfung an.

1,3 Millionen Euro Schmiergeld seien geflossen

Einige Monate später berichteten Medien von Schmiergeldzahlungen, die die BEWAG im Zusammenhang mit einem Windparkprojekt in Ungarn an eine Lobbyistenfirma geleistet habe. Rund 1,3 Millionen Euro seien geflossen, um Amts- und Entscheidungsträger zu schmieren, lautete der Vorwurf der BEWAG an die Ex-Vorstände nach der aktienrechtlichen Prüfung. Der Windpark in Ungarn wurde übrigens nie gebaut.

Die BEWAG erhob damals noch weitere Vorwürfe, die sich allerdings in der Anklageschrift nicht wiederfinden, wie Lukits am Mittwoch betonte. Er und Münzenrieder weisen alle Vorwürfe zurück und bekämpfen ihre Entlassung vor Gericht. Sie wollen Abfertigungsansprüche durchsetzen. Diese Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.

Strafverfahren wegen Untreue und Bestechung

Im Strafverfahren müssen sich neben Lukits und Münzenrieder noch weitere neun Manager verantworten, darunter Mitarbeiter der BEWAG und der Tochterunternehmen. Sie waren alle in das Windparkprojekt in Ungarn involviert. Die Anklage wirft ihnen Untreue und Bestechung vor.

Zwei der Mitangeklagten sind aktive Mitarbeiter der jetzigen Energie Burgenland. Diese hätten in den vergangenen Jahren aktiv zur Aufklärung der Sachverhalte beigetragen. Da die Unschuldsvermutung gelte, werden sie auch weiterhin im Unternehmen beschäftigt bleiben. Das teilte die Energie Burgenland in einer Aussendung mit.