Jüdische Friedhöfe: Sanierung fertig

Die Sanierung der jüdischen Friedhöfe in Deutschkreutz und Stockerau in Niederösterreich ist abgeschlossen. Das gaben der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich und die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) bekannt.

Mit einer Fördersumme von zwei Millionen Euro sind von 2011 bis 2016 Maßnahmen zur Bewahrung der jüdischen Friedhöfe erfolgt. Konkret handelt es sich um die Friedhöfe in Deutschkreutz, Kobersdorf, Lackenbach (alle Bezirk Oberpullendorf) sowie Friedhöfe in Niederösterreich, Steiermark und dem Wiener Zentralfriedhof. Außerdem wurde eine Datenbank finanziert, mit der die Gräber aller jüdischen Friedhöfe in Österreich erfasst werden.

Jüdische Friedhöfe

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Mit zwei Millionen Euro wurde die Bewahrung der Friedhöfe gefördert

„Washingtoner Abkommen“

Der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich wurde 2010 eingerichtet, um die im „Washingtoner Abkommen“ vereinbarte, völkerrechtliche Verpflichtung Österreichs zur Restaurierung und Erhaltung jüdischer Friedhöfe in Österreich umzusetzen. Dem Fonds wird zu diesem Zweck vom Bund jährlich ein Betrag in Höhe von einer Million Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren zugewendet.

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Der jüdische Friedhof in Deutschkreutz im Winter

Das Geld gibt es jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die IKG hat Eigenmittel in derselben Höhe aufzubringen und die jeweilige Standort-Gemeinde muss die nächsten 20 Jahre nach der Sanierung für die Instandhaltung sorgen.

Bewusstseinsbildung bei Jugendlichen

Seit 2010 gibt es im Burgenland zudem das Projekt „Erinnerungszeichen“. Es wurde vom Land gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde ins Leben gerufen. Dieses Projekt verbindet die Sanierung und Pflege jüdischer Friedhöfe mit der Bewusstseinsbildung bei Jugendlichen. Es wird mit Schulen kooperiert und an die jüdische Geschichte des Burgenlandes erinnert.