A4-Drama: Polizist gab Foto weiter

Die Ermittlungen rund um das Foto, das 71 auf der Ostautobahn (A4) in einem Kühl-Lkw entdeckte tote Flüchtlinge zeigte, haben ergeben, dass ein Polizist das Bild intern weitergegeben hat. Das Foto war im August 2015 in Medien veröffentlicht worden.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Roland Koch, bestätigte am Donnerstag einen Bericht des „Kurier“. Es bestehe der Verdacht, dass die Person - Koch gab nicht bekannt ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt - das Foto „rechtswidrig“ an andere, nicht in den Fall involvierte Kollegen weitergegeben habe. Der Person sei ein Diversionsangebot unterbreitet worden, ob er oder sie es annehme, sei noch offen.

Schlepper-Lkw

ORF

In diesem Lkw erstickten 71 Menschen

Letztendlich keine Klärung

Wer das Bild letztlich an die Medien übermittelt hat, konnte allerdings nicht geklärt werden. Keinem der 17 in Verdacht stehenden Beamten der Landespolizeidirektion Burgenland habe man dies trotz umfangreicher Erhebungen mit hinreichender Sicherheit nachweisen können, sagte Koch. Das Verfahren wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses wurde daher eingestellt - mehr dazu in Foto von A4-Drama: Ermittlungen eingestellt.

Nach der Entdeckung der 71 toten Flüchtlinge in einem Klein-Lkw auf der Ostautobahn (A4) im August 2015 hatten die „Kronen Zeitung“ und danach auch die deutsche „Bild“-Zeit das sogenannte Todes-Foto veröffentlicht - mehr dazu in „Krone“-Foto: Ermittlungen laufen noch. Die Folge waren zahlreichen Beschwerden beim Presserat.