Darabos kritisiert Ärztestreik

Kritik am von der Ärztekammer für Mittwoch angekündigten Streik- und Aktionstag kommt von Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ). Jeder Berufsgruppe stehe natürlich das Streikrecht zu, den Streikgrund verstehe er aber nicht.

Die Ärztekammer wird am Dienstag in einer Pressekonferenz an die Abgeordneten appellieren, die Gesundheitsreform nicht zu beschließen - und dies am Mittwoch mit einem „Streik- und Aktionstag“ unterstreichen. Die Ordinationen in Wien, Kärnten und dem Burgenland bleiben an diesem Tag geschlossen.

28 Ordinationen bleiben geschlossen

Neben Wien und Kärnten sollen am Mittwochnachmittag auch im Burgenland Ordinationen aus Protest gegen die geplante Gesundheitsreform geschlossen bleiben. Davon wären im Burgenland laut Darabos insgesamt 28 Ärztinnen und Ärzte betroffen.

Darabos argumentiert mit 4,6 Milliarden zusätzlich

Bundesweit würden (bis 2021, Anm.) rund 4,6 Milliarden Euro zusätzlich in das Gesundheitswesen investiert, argumentierte der Landesrat. Die Kostendämpfung, die im Zuge des neuen Finanzausgleichs eingeführt werde, bedeute, dass die Kosten im Gesundheitswesen nächstes Jahr noch um 3,6 Prozent steigen dürfen. Bis 2021 senke sich die Steigerungsrate auf 3,2 Prozent.

Kritiker orten „Mogelpackung“

Kritiker argumentieren hingegen, durch die Maßnahme würden um 4,3 Milliarden Euro weniger ins Gesundheitswesen fließen als notwendig. Die Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte ortete im Hinblick auf die Kostendämpfung kürzlich eine „Mogelpackung“.

Zehn Millionen Euro mehr als 2016

Der burgenländische Gesundheitsfonds zur Finanzierung der Krankenanstalten habe kommendes Jahr 264 Millionen Euro zur Verfügung - um zehn Millionen Euro mehr als 2016, so Darabos. Er versuche in seiner Funktion, die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Vergangene Woche sei es gelungen, zwei weitere Magnetresonanz-Geräte in den Krankenhäusern in Güssing und Kittsee von der Bundeszielsteuerungskommission für den Großgeräteplan genehmigt zu bekommen. Sie sollen im dritten Quartal 2017 in Betrieb gehen. Die fünf wohnortnahen Krankenhausambulanzen stünden allen Patienten natürlich auch am Mittwochnachmittag mit Rat und Tat zur Seite, betonte der Gesundheitslandesrat.