Vorbereitung auf Ausbildungspflicht

Ab Herbst 2017 wird es nach der Pflichtschule eine verpflichtende Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr geben. Es geht dabei um einen weiteren Schulbesuch, oder um das Absolvieren einer Lehre.

Mit der Ausbildungspflicht sollen Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. Bei einer Tagung der Burgenländischen Volkshochschulen in Eisenstadt wurde erläutert, wie diese Ausbildungspflicht durchgeführt werden soll. Ab Herbst sind Jugendliche österreichweit verpflichtet, auch nach neun Jahren weiter in die Schule zu gehen, eine Lehrstelle anzunehmen oder eine überbetriebliche Lehre zu machen.

Ausbildungspflicht bis 18

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Es wurde erläutert, wie die Ausbildungspflicht durchgeführt werden soll

Verantwortung der Gesellschaft

Bildung soll als Mittel im Kampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit eingesetzt werden. „Es ist wichtig darauf zu schauen, dass die Jugendlichen eine Ausbildung haben und diese auch zu beenden. Bei der Ausbildungspflicht ist eine kleine ‚Zwangsmaßnahme‘ dahinter, aber es ist wichtig, dass auch wir als Gesellschaft unsere Verantwortung sehen, dass die Jugendlichen diese Chance wahrnehmen“, so Christine Teuschler von den Volkshochschulen.

In Österreich machen zwar die meisten Jugendlichen nach der Pflichtschule eine weitere Ausbildung, aber rund 5.000 pro Jahr brechen diese ab. Das Arbeitsmarktservice kennt die Folgen. „Das AMS hat alle zu versorgen, die keine Ausbildung haben. Ohne Ausbildung ist es kaum möglich, langfristig und dauerhaft im Arbeitsmarkt integriert zu sein“, erklärte Doris Landauer vom Arbeitsmarktservice AMS.

Ausbildungspflicht bis 18

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Die Ausbildungspflicht gilt ab Herbst 2017

Schon jetzt starten Workshops

Das Arbeits- und Sozialministerium organisiert nun in den Bundesländern Workshops für Jugendliche, um sich über die Ausbildungsflicht zu informieren. „Unser Job ist es, die Angebote jetzt schon so weit ausbauen. Damit jeder Jugendliche, der ab Herbst nächsten Jahres verpflichtet ist, etwas zu tun, das richtige Angebot findet“, so Sonja Schmöckel vom Ministerium. Wird die Ausbildungspflicht ignoriert, drohen Erziehungsberechtigten in letzter Konsequenz Geldstrafen von bis zu 500 Euro.

Derzeit 300 junge Burgenländer ohne Ausbildung

Im Burgenland sind laut Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) derzeit rund 200 bis 300 Jugendliche betroffen, die keine Berufsausbildung abschließen. Rund 70 Prozent der 600 Jugendlichen in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten im Burgenland fänden während der Lehrzeit in der Lehrwerkstätte eine Anstellung am primären Arbeitsmarkt. Die Zahlen zeigten, dass das Modell funktioniere und entscheidend zum Rückgang der Arbeitslosigkeit beitrage, so Darabos.