Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

Im Krankenhaus Eisenstadt gibt es seit Jänner die erste Opferschutzgruppe des Burgenlandes. Ziel ist es, Opfer von häuslicher Gewalt zu erkennen und zu beraten. Heuer habe es bereits rund 30 Verdachtsfälle gegeben, heißt es.

Blaue Flecken, Würgemale und Nasenbeinbrüche sind Verletzungen, bei denen die Ärzte genauer nachfragen sollten, denn sie gehören zu den häufigsten Anzeichen für häusliche Gewalt. Etwa 60 Mitarbeiter wurde im Krankenhaus Eisenstadt geschult, derartige Anzeichen für gewaltbedingte Verletzungen so früh wie möglich zu erkennen.

Gibt es einen Verdacht, berät ein Mitglied der Opferschutzgruppe die Betroffene oder auch den Betroffenen, sagt die Leiterin der Opferschutzgruppe, Michaela Wagner. „Wichtig für ein Gespräch mit Opfern von Gewalt ist eine ruhige und vertrauliche Umgebung. Das muss immer sichergestellt sein. Es muss der Schutz des Opfers, die Sicherheit, während der Befragung gegeben sein. Das heißt, es wird ohne Begleitperson gefragt“, so Wagner.

Beratung im Krankenhaus Eisenstadt

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Allein im ersten Jahr gab es rund 30 Verdachtsfälle

Kooperation mit dem Frauenhaus

Etwa 30 Verdachtsfälle wegen häuslicher Gewalt gab es heuer im Krankenhaus Eisenstadt. Um den Betroffenen aus der Gewaltspirale herauszuhelfen, arbeite das Krankenhaus mit dem Frauenhaus Burgenland zusammen, erklärt Frauenhaus-Mitarbeiterin Isabel Bernhardt dazu.

„Wenn eine Frau als Gewaltopfer im Krankenhaus erkannt wird, bietet ihr das Personal an, Kontakt zum Frauenhaus Burgenland herzustellen. Dort bekommt sie direkte Unterstützung und Beratung und - wenn sie das möchte - auch eine sichere Unterkunft für sich und ihre Kinder. Entscheidet sie sich, zum Täter zurückzukehren, gilt es, diese Entscheidung zu respektieren“, so Bernhardt.

Präsentation der Bilanz

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Nach knapp einem Jahr wurde eine erste Bilanz präsentiert

Opferschutzgruppe für jedes Spital

Auch im Krankenhaus Oberwart wird bereits eine Opferschutzgruppe aufgebaut. Künftig solle es in jedem burgenländischen Krankenhaus eine solche Gruppe geben, sagt Landesrat Norbert Darabos (SPÖ). Dafür will das Land künftig auch einen finanziellen Beitrag leisten. Laut Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) gab es im vergangenen Jahr in burgenländischen Haushalten 171 Wegweisungen nach dem Gewaltschutzgesetz.

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