Gänsezählung im Nationalpark

Im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel werden wieder die Wildgänse gezählt. Diese gleichzeitig Zählung auf ungarischer und burgenländischer Seite zeigt den Bestand und die Veränderungen in den Zugbewegungen der Vögel auf.

Die Gänsezählung findet jeden Winter statt, und zwar einmal im Monat von Oktober bis Februar. Der Tag ist nicht nur mit den Mitarbeitern im ungarischen Teil des Nationalparks abgesprochen, sondern auch international, so können Trends erkannt werden, sagt Harald Grabenhofer vom Nationalpark Neusiedler See Seewinkel.

„Die Saatgans, die in den 80er-Jahren bei uns sehr häufig war, ist fas völlig verschwunden, sie ist schon eine Seltenheit. Die sind vor allem am Niederrhein. Es hat also nicht der Bestand der Art abgenommen, sondern die Zugwege haben sich verlagert“, erklärt Grabenhofer.

Gänsezählung im Nationalpark

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Die beste Zeit für die Zählung ist der Sonnenaufgang

Zählung bei Sonnenaufgang

Gezählt werden die Gänse weder bei ihrer Nachtruhe noch irgendwann tagsüber im Flug, sondern genau dazwischen. Man wartet also den Moment ab, in dem die Gänse bei Sonnenaufgang ihren Schlafplatz verlassen und sich zu ihren Futterplätzen aufmachen.

Das kann in kleinen Gruppen passieren oder aber auch zu Tausenden, dann sind die Vogelbeobachter gefordert. Treten die Vögel in größeren Trupps auf, wird zum Beispiel ein Zehner-Block gezählt und auf den Schwarm umgelegt.

Gänsezählung im Nationalpark

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Bei großen Gruppen muss überschlagen werden

Gänsezählung im Nationalpark

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Gezählt wird einmal im Monat

Bis zu 50.000 Vögel

Allein an der Langen Lacke schlafen derzeit 10.000 Gänse - rund die Hälfte sind Blässgänse, die andere Häfte Graugänse. „Das kann sich über den Winter noch stark verändern. Insgesamt kann es im österreichisch-ungarischen Neusiedler-See-Gebiet auch Werte geben, wo wir die 50.000er-Marke knapp überschreiten“, sagt Grabenhofer.

Die Zählungen werden übrigens bei jedem Wetter vorgenommen, die nächste ist für Mitte Dezember geplant.