Diesel aus Holz

Im Technikum Güssing wird ab sofort synthetischer Diesel aus Holz und landwirtschaftlichen Abfällen erzeugt. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit wurde eine Versuchsanlage in Betrieb genommen, um Erkenntnisse für die industrielle Großproduktion zu gewinnen.

Das Unternehmen Bioenergie 2020 plus nahm nun in Güssing eine Versuchsanlage in Betrieb. Rund 8.500 Arbeitsstunden und eine halbe Million Euro wurden in den Anlagenbau investiert. Erzeugt wird täglich ein Barrel - das entspricht 159 Litern - hochwertiger Biodiesel zu Forschungszwecken, sagte Geschäftsführer Walter Haslinger nicht ohne Stolz.

„Heute begehen wir einen Meilenstein in diesem Projekt - nämlich die Inbetriebnahme der Demonstrationsanlage, an der wir vorhaben in den nächsten Jahren internationale Spitzenforschung in diesem Bereich zu betreiben“, so Haslinger.

CO2-Reduktion um 90 Prozent

Laut einer Studie von Joanneum Research in Graz ist der gewonnene Biodiesel extrem schadstoffarm, erklärte Projektleiter Reinhard Rauch. „Punkto CO2-Reduktion sind wir bei knapp 90 Prozent CO2-Reduktion, wenn man diesen Diesel verwendet, verglichen mit fossilem Diesel“, so Rauch. Das Forschungsprojekt wird auch vom Land Burgenland unterstützt, denn das Burgenland soll weiter zu einem Musterland der erneuerbaren Energie werden, meinte Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ).

„Ausgehend von dieser Stromautarkie, die wir seit 2013 erreicht haben, werden in der burgenländischen Energiestrategie weitere Ziele verfolgt. Unter anderem wollen wir im Jahr 2020 bereits 50 Prozent des gesamten Energieverbrauches des Burgenlandes aus erneuerbarer Energie bereitgestellt haben. Im Jahr 2050 sollen es bereits 100 Prozent sein“, sagte Eisenkopf.

Die Kosten für das gesamte - auf vier Jahre angelegte - Forschungsprojekt belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. 45 Prozent der Kosten werden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft im Rahmen des Comet-Programms finanziert.