WK gegen Novelle der Gewerbeordnung

Das Wirtschaftsparlament hat am Dienstagnachmittag in Eisenstadt getagt. 55 Delegierte haben vor allem über die Novelle der Gewerbeordnung diskutiert. In der Wirtschaftskammer Burgenland stößt die Novelle auf wenig Gegenliebe.

Die Novelle der Gewerbeordnung, auf die sich die Bundesregierung Anfang November geeinigt hat, ist derzeit in Begutachtung. Als „absolut nicht befriedigend“ beurteilte der burgenländische Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth den Vorschlag der Bundesregierung für die Novelle der Gewerbeordnung. Er hält wenig davon, dass künftig 19 der derzeit 21 teilreglementierten Gewerbe frei sein sollen.

„Ich glaube, eine Novellierung der Gewerbeordnung, die doch sehr in den Konsumentenschutz hinein geht, sollte auch ihre Grenzen haben. Ich glaube, der Konsument sollte vertrauen können, dass das Produkt, das er bekommt auch wirklich eine gute Qualität hat. Wenn wir viele dieser Gewerbe frei geben, ohne jegliche Ausbildung, so sehe ich das, auch wenn es eine verpflichtende Versicherung geben sollte, damit nicht gewährleistet“, so Nemeth.

Antrag gegen „Kahlschlag“

Die 55 Delegierten des Wirtschaftsparlaments haben daher auch einen Antrag, der sich gegen einen „Kahlschlag“ bei der Gewerbeordnung richtet, einstimmig angenommen. Die Wirtschaftskammer will künftig noch näher bei den Betrieben sein und hat daher eine Besuchsoffensive und Gemeindechecks gestartet, so Nemeth.

„Wir werden alle 171 Gemeinden im Land besuchen. Die Bürgermeister sollen sagen, welche Betriebe sie haben, was der Mehrwert von Wirtschaft in der Region ist, was in der Region angeboten wird und wie die Gemeinde auch die heimische Wirtschaft unterstützen kann“, sagte Nemeth.

Wirtschaftsparlament

ORF

Das Wirtschaftsparlament tagte in der WK-Eisenstadt

Meisterbriefe erhalten

Voranschläge und Rechnungsabschlüsse der Wirtschaftskammer Burgenland sollen ebenso wie die Beschlüsse des Wirtschaftsparlaments künftig im Internet veröffentlicht werden - auch das haben die 55 Delegierten beschlossen. Am Dienstagabend ist dann in der Wirtschaftskammer noch gefeiert worden: Denn 309 Jungmeister haben ihre Meisterbriefe und Befähigungsurkunden bekommen.

Die meisten Absolventen - nämlich 59 - gibt es heuer im Taxi- und Mietwagengewerbe, gefolgt vom Güterbeförderungsgewerbe mit 49 Absolventen und vom Gastgewerbe mit 40 Absolventen.