Lackenbach: Erinnern an Anhaltelager
Es war die erste Gedenkfeier nach dem Ableben von Rudolf Sarközi, dem langjähren Obmann des Kulturvereins der Österreichischen Roma und Sinti. „Sarközi war der Anchormann der Volksgruppenbewegung. In die Fußstapfen des Professors zu treten ist nicht möglich“, meinte Christian Klippl, Obmann und Neffe von Sarközi.
ORF
„Als Teil der Nachkriegsgeneration müssen wir auf unsere Jugend schauen, gleichzeitig müssen wir aber immer wieder hier in Lackenbach an diese Gräuel denken“, setzte Klippl fort. „Vor allem in Zeiten wie diesen ist es gut, wenn man nach Lackenbach kommt und in dieser Gedenkstunde ein bisschen geerdet wird“, so der Obmann.
Duzdar: „Neigen dazu, viel zu schnell zu vergessen“
Das Mahnmal in Lackenbach erinnert an das größte Auffanglager für Roma und Sinti in Österreich zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Bis zu 2.300 Menschen waren zeitgleich dort untergebracht, mussten im Steinbruch arbeiten und wurden größtenteils anschließend in die Vernichtungslager deportiert.
In Vertretung für Bundeskanzler Kern war Staatssekretärin Muna Duzdar bei der Gedenkfeier in Lackenbach anwesend. „Wir neigen dazu, viel zu schnell zu vergessen. Es ist nämlich noch nicht zu lange her, was hier in Lackenbach passiert ist. Wir haben die große Aufgabe, immer wieder daran zu erinnern,“ so Duzdar.
ORF
Zahlreiche Ehrengäste
Unter den Ehrengästen befanden sich unter anderem Landeshauptmann Hans Niessl, die Landtagspräsidenten Christian Illedits und Rudolf Strommer sowie der ehemalige Bundeskanzler Franz Vranitzky. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Oberpullendorf haben intensiv mit dem Thema „Vergessen“ auseinandergesetzt und mit ihren Gedanken dazu die Gedenkfeier mitgestaltet.