Schwierige Zeiten für heimischen Handel

Dem burgenländischen Handel weht ein rauer Wind entgegen: Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Wirtschaftskammer. Die Burgenländer lassen ihr Geld lieber in Niederösterreich und der Steiermark statt hierzulande liegen und kaufen immer öfter im Internet ein.

Immer mehr Einkaufszentren an der Peripherie und leere Geschäfte in den Innenstädten. Dieses Bild ist bekannt, aber nirgends ist die Entwicklung derart krass wie im Burgenland. Das belegt die aktuelle Kaufkraftstudie. Demnach befinden sich nur noch 17 Prozent der Verkaufsflächen in den burgenländischen Innenstädten.

Innenstädte verlieren an Funktion

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern sei das der niedrigste Wert, sagte Studienautor Georg Gumpinger. Wenn man hier die Alarmglocken nicht hören würde, dann würden die Innenstädte an Funktionen und Frequenz verlieren. Dazu würden noch weitere Aspekte kommen die für die innerstädtische Entwicklung von Vorteil seien, so Gumpinger. Zudem habe das Burgenland die höchste Dichte an Handelsketten. Durch diese sogenannten „uniformen Anbieter“ gehe die Attraktivität verloren, sagte Gumpinger.

Kaufkraft, Fußgängerzone Eisenstadt

ORF

Die heimischen Innenstädte verlieren durch Einkaufszentren am Stadtrand an Frequenz

Es müsse rasch etwas geschehen. Dazu sagte die Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Andrea Gottweis, dass es dafür auch einen klaren politischen Willen brauche. Es brauche Maßnahmen wie etwa bestimmte Förderungen für die Innenstadt, Kooperations- und Marketingunterstützung und auch strikter Raumplanungsgesetze, so Gottweis.

Onlinehandel als große Konkurrenz

Auch die Konkurrenenz durch den Onlinehandel wird immer größer. Denn durch den Onlinehandel verbucht das Burgenland heuer einen Kaufkraftabfluss von 91 Millionen Euro. Man habe hier schon mit Aktivitäten begonnen, es sei aber wichtig auch die kleineren Unternehmer weiter für Onlinepräsenz zu sensibilisieren, sagte Gottweis. Immer wichtiger werden die Kunden aus Ungarn. Denn sie geben mittlerweile pro Jahr im Burgenland 104 Millionen Euro aus.

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