Theodor Kramer-Preis für Stefan Horvath

Der Oberwarter Autor Stefan Horvath beschäftigt sich in seiner Literatur mit dem Schicksal seiner Volksgruppe, der Burgenländischen Roma. Seit kurzem ist der 66-jährige Träger des „Theodor Kramer Preises für Schreiben im Widerstand und im Exil“.

Stefan Horvath ist Sohn von KZ-Überlebenden, sein Sohn war eines der vier Opfer des Rohrbombenattentats von Oberwart. Vor mehr als 20 Jahren hat er zu Schreiben begonnen - Im Literaturhaus Mattersburg wurde dem Geehrten ein Abend gewidmet. Stefan Horvath ist in ausgezeichneter Gesellschaft - auch Ruth Klüger und Milo Dor haben den „Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil“ erhalten. Bewerben kann man sich für den Preis nicht, man wird ausgewählt.

„Stefan Horvath hat ein besonderes Schicksal und hat das literarisch so toll verarbeitet und auch aktiv mit seinen Auftritten aktiv Widerstand gegen das Schweigen und die Verdrängung geleistet. Deshalb haben wir gesagt, er hat den Preis durchaus verdient, “, sagte Anna Mayer-Benedek, Vorstandsmitglied der Kramer Gesellschaft.

Stefan Horvath

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Stefan Horvath (ganz rechts) im Gespräch mit Horst Horvath und Besuchern im Literaturhaus Mattersburg

Lebensveränderndes Schreiben

Stefan Horvaths Literatur kreist um das Schicksal der Roma, um sein eigenes Schicksal. Der Oberwarter publizierte bisher drei Bücher „Ich war nicht in Auschwitz“, „Katzenstreu“ und „Atsinganos - die Oberwarter Roma und ihre Siedlungen“. Das Schreiben war für ihn lebensverändernd.

„Es hat für mich eine Bewusstseinsänderung stattgefunden - in einer Form, die ich vor 20 Jahren für nicht möglich gehalten hätte. Ich habe mich dann intensiv mit dem Leid dieser Volksgruppe befasst und habe seit damals nicht mehr aufgehört zu schreiben. Es wird wahrscheinlich bis zu meinem Lebensende so sein, dass es immer wieder Themen geben wird, die aktuell werden“, so Horvath.

Stefan Horvath

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Für Stefan Horvath war das Schreiben lebensverändernd

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Stefan Horvaths Literatur kreist um das Schicksal der Roma

Viertes Buch fertiggeschrieben

Bewegend und bedrückend ist der Abend mit Stefan Horvath im Literaturhaus Mattersburg. Der Oberwarter beeindruckt das Publikum durch Mut und Widerständigkeit und durch seine Gnade Verzeihen zu können. Der Autor hat dieser Tage übrigens sein viertes Buch fertig geschrieben. „1.000 Jahre und ein Tag“ könnte im Frühjahr 2017 in der Edition lex liszt 12 erscheinen.