AK: Vollversammlung in Kaserne

Die Arbeiterkammer Burgenland hat am Donnerstag ihre alljährliche Vollversammlung abgehalten - etwas ungewöhnlich, in der Kaserne Güssing. Der Grund dafür: Der AK-Standort in Eisenstadt wird derzeit um- und ausgebaut.

Inhaltlich ging es bei der AK-Versammlung um die aktuelle Situation in der Arbeitswelt sowie um die soziale Absicherung von Arbeitnehmern und deren Familien. Erstmals in Österreich war eine Kaserne Schauplatz einer AK-Vollversammlung. Die Garnison Güssing war allerdings gerne Gastgeber, immerhin besteht zwischen der AK und dem Jägerbataillon 19 bereits seit 36 Jahren eine Partnerschaft.

Viel erreicht - viel zu tun

AK-Präsident Schreiner sagte in seinem Bericht, dass auch im vergangenen Jahr wieder einiges für die Arbeitnehmer erreicht worden sei, zu tun gebe es aber noch viel - so müsste etwa die Pendlerpauschale gerechter werden. Die Stimmung unter den burgenländischen Arbeitnehmern sei, so Schreiner, derzeit unterschiedlich. Jene die gut verdienen seien meist zufrieden. „Aber es gibt auch sehr viele, die wenig verdienen. Es gibt sehr viele, die nur Teilzeit beschäftigt sind. Und dort ist die Stimmung äußerst schlecht“, so Schreiner.

Mindestsicherung als Hauptthema

Daher drehte sich bei der Vollversammlung auch alles um die aktuelle Diskussion der Mindestsicherung. Diese dürfe nicht ausgehöhlt werden, forderte Schreiner. „Für die Menschen, die in der Mindestsicherung sind - und das sind im Burgenland rund 3.700, davon 1.200 Kinder - ist es wirklich ein Auffangnetz. Die haben nichts mehr. Die besitzen nichts mehr. Sie sind aber teilweise auch beschäftigt und verdienen so wenig, dass sie einen Teil ihres Einkommens über die Mindestsicherung haben. Daher sage ich, wir brauchen hier keine Änderung“, so Schreiner.

Ein entsprechender Antrag der FSG an das Land und den Bund wurde mehrheitlich angenommen. Anträge zur Verbesserung der Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben alle Fraktionen nämlich die FSG, der ÖAAB, die Freiheitlichen sowie die AUGE -UG gestellt.

Schreiner nächstes Jahr in Ruhestand

Einstimmig wurde das 11 Millionen Euro Budget für das nächste Jahr beschlossen. Für den AK-Präsidenten Alfred Schreiner war es die letzte ordentliche Vollversammlung, er tritt nächstes Jahr - nach 16 Jahren an der Spitze - in den Ruhestand.