Nationalpark: Rittsteuer legt Amt zurück

Erst am Dienstag ist bekanntgegeben worden, dass Johannes Ehrenfeldner neuer Direktor des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel wird. Am Donnerstag legte Vorstandsvorsitzender Paul Rittsteuer sein Amt zurück.

Paul Rittsteuers Funktionsperiode würde erst nächstes Jahr enden. Trotzdem legt er mit sofortiger Wirkung seine Funktion als Vorstandsvorsitzender zurück. „Im Wesentlichen war es der Umstand, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt noch ein gewisses Mitspracherecht bei meiner Nachfolge habe“, argumentiert Rittsteuer.

Nationalpark Neusiedler See Rittsteuer legt zurück

ORF

Am Donnerstag hat Vorstandsvorsitzender Paul Rittsteuer sein Amt zurückgelegt

Erstmals Bund im Vorstand

Erstmals ist der Bund im Vorstand des Nationalparks vertreten. Als Vorstandsmitglied ist Andrea Moser aus dem Kabinett von Bundesminister Andrä Rupprechter nominiert worden. Moser und ihre Stellvertreterin Valerie Zacherl-Draxler werden in der nächsten Vorstandssitzung offiziell gewählt.

Nationalpark Neusiedler See Rittsteuer legt zurück, Ehrenfeldner neuer Direktor, Neue Vorsitzende Moser

BMLFUW/Christopher Fuchs

Andrea Moser wurde als Vorstandsmitglied nominiert

Rittsteuer: 30 Jahre für Nationalpark tätig

Rittsteuer wurde 1947 geboren. Von 1987 bis 2005 war der gelernte Landwirt in der burgenländischen Landesregierung als Agrarlandesrat tätig. 30 Jahre lang war er für den Nationalpark tätig, 19 Jahre davon war er Vorstandsvorsitzender.

„Es war kein Vertrauen vorhanden“

Besonders die Gründungsphase sei schwierig gewesen, die Bauern seien skeptisch gewesen. Immer wieder stand das Wort „Enteignung“ im Raum. „Es war kein Vertrauen vorhanden. Dann ist es darum gegangen ‚Die versprechen euch alles und halten dann nichts.‘ Das heißt, diese Hürde musste überwunden werden“, so Rittsteuer.

Positive Auswirkung des EU-Beitritts

Der EU-Beitritt Österreichs habe sich positiv auf die Arbeit im Nationalpark ausgewirkt. Als schwierigste Phase bezeichnet Rittsteuer die Zeit der Wirtschaftskrise und die daraus resultierende Budgetknappheit.

„Ich habe nicht im entferntesten daran gedacht, dass das auch Auswirkungen auf unseren Nationalpark haben wird. Aber die Budgets sind durch die Bewältigung der Wirtschaftskrise so belastet worden, dass dann in den folgenden Jahren sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene äußerste Budgetknappheit vorhanden war“, so Rittsteuer.

Das Nationalparkgesetz ist 1992 beschlossen worden. Damals betrug die Fläche des Nationalparks rund 5.800 Hektar, heute sind es fast doppelt so viel. 25 Mitarbeiter werden im Nationalpark beschäftigt.

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