RE.F.U.G.I.U.S.: 25 Jahre gegen Vergessen

Die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative und Stiftung (RE.F.U.G.I.U.S.) ist 25 Jahre alt. Sie will die unaufgearbeiteten Gräuel der Nazi-Herrschaft in Erinnerung halten. Zum Jubiläum wurde Rückblick und Ausschau gehalten.

Zu den Aufgaben des Vereins zählt nicht zuletzt auch die Suche jenes Massengrabes mit etwa 180 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern, die im März beim Rechnitzer Kreuzstadl ermordet wurden - mehr dazu in Kreuzstadl: Erinnerung an jüdische Gemeinde.

Arbeit mit „heilender Wirkung“

Die Arbeit des Vereins habe durchaus Früchte getragen, sagte Gründungsobmann Paul Gulda bei der Jubiläumsfeier in der Neuen Mittelschule Rechnitz. „Wir können mit Zufriedenheit sagen, dass wir Bewusstsein geschaffen haben und dass wir in diesen schwierigen Fragen ein Motor für die Entwicklung im ganzen Burgenland waren und dass auch eine gewisse heilende Wirkung eingetreten ist“, so Gulda.

Daneben habe der Verein auch zahlreiche Projekte initiiert und umgesetzt, bilanzierte Horst Horvath vom Verein RE.F.U.G.I.U.S. „Das Wichtigste war der Ankauf des Kreuzstadls, den umzuwidmen in eine Gedenkstätte, ihn zu erweitern, auszubauen und jetzt dann auch das Museum hinzustellen. Wir haben Hunderte von Veranstaltungen im ganzen Land gemacht, Filme bis hin zu Publikationen“, sagte Horvath.

Gedenkfeier 25 Jahre RE.F.U.G.I.U.S.

ORF

Die Jubiläumsfeier in der NMS Rechnitz war gut besucht

Zusammenarbeit mit Startschwierigkeiten

Der Bürgermeister von Rechnitz, Engelbert Kenyeri (SPÖ), lobte die Zusammenarbeit mit RE.F.U.G.I.U.S., das sei aber nicht immer so gewesen. „Die Arbeit zwischen Gemeinde und RE.F.U.G.I.U.S. war am Anfang sehr konfliktbelastet, weil die Ansichten sehr weit auseinanderklafften, aber innerhalb von 25 Jahren ist sehr viel Gedenkarbeit gemeinsam geleistet. Und ich glaube, im Moment funktioniert die Zusammenarbeit hervorragend“, sagte der Bürgermeister.

Suche nach Massengrab geht weiter

Die Arbeit von RE.F.U.G.I.U.S. wird auch in Zukunft weitergehen. Denn solange das Massengrab mit den 180 ermordeten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern nicht gefunden wird, könne man nicht zur Tagesordnung übergehen, sagte Obmann Gulda. „Wir fühlen uns denen, die Angehörige bei dem Massaker verloren haben, verpflichtet. Und die gibt es auch noch. Wir sind es der Sache schuldig, diese Suche noch weiter zu betreiben, solange noch Hoffnung besteht. Vielleicht hilft Kommissar Zufall.“

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