Jäger kritisieren geplantes Jagdgesetz

Der Landesjagdverband übt heftige Kritik an der geplanten Novelle des burgenländischen Jagdgesetzes. Diese gehe in die falsche Richtung, sei ohne Absprache mit der Interessenvertretung zustande gekommen und vermutlich sogar verfassungswidrig.

Man hätte sich eigentlich eine Entrümpelung des Jagdgesetzes erhofft, stattdessen drohe ein Aufblähen der Bürokratie, so die Jägerschaft. Denn vieles, das bisher von den ehrenamtlich Tätigen im Landesjagdverband erledigt worden sei, falle künftig in die Agenden der Behörde, so die Vertreter der Jäger.

Pressekonfereny des Landesjagdverbandes

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Pressekonferenz des Landesjagdverbandes

Darüber hinaus gehe die Novelle auch inhaltlich in die falsche Richtung, sagte Landesjägermeister Peter Prieler am Mittwoch bei Pressekonferenz in Eisenstadt. Es seien wesentliche Dinge, wo der Jagdverband glaube, dass sie im Gesetz verankert gehörten, gefallen und in eine Verordnung delegiert worden. Und es seien Dinge, die man flexibel halten könnte, im Gesetz detailliert geregelt worden, so Prieler.

Gegen Landesvertreter im Vorstand

Außerdem wolle das Land - anders als bisher - künftig zwei stimmberechtigte Vertreter in den Vorstand des Landesjagdverbandes entsenden. Das passe jedoch nicht zur Kontrollfunktion des Landes beim Landesjagdverband, sagte Landesjägermeister-Stellvertreter Peter Traupmann.

Vorstände zu entsenden, die man gleichzeitig als Landesregierung beaufsichtige, scheine aus verfassungsrechtlicher Sicht eher als „No-Go“. Notfalls müsse man gegen die geplante Novelle vorgehen und eventuell klagen, sagte Traupmann. Allerdings hoffe man, dass das Jagdgesetz im Begutachtungsverfahren noch repariert werde.

Mit Regeln für Gatterjagd zufrieden

Mit den neuen Regeln zur Gatterjagd ist der Landesjagdverband zufrieden, auch wenn bei entsprechender Kontrolle auch die bestehenden Gesetze völlig gereicht hätten, so Landesjägermeister Prieler. Anlässlich des Höhepunktes der Jagdsaison rührt der Landesjagdverband auch die Werbetrommel für heimisches Wild: Es sei hinsichtlich ungesättigter Fettsäuren so gesund wie Lachs und bringe dem Land eine Wertschöpfung von mehr als einer Million Euro.

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