Pilotprojekt zur Mitarbeitergesundheit

Die FH Burgenland startete anlässlich des internationalen Tags der seelischen Gesundheit ein Forschungsprojekt. Drei Jahre sollen Entstehung und Hintergründe psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz analysiert werden.

90 Prozent der Energie im Arbeitsprozess wurden vor 100 Jahren noch durch manuelle Tätigkeit erbracht. Heute sind es genau ein Prozent. Wir sind also vom Muskelarbeiter zum Kopfarbeiter geworden. Gerade Menschen in höheren Positionen, die mit viel Engagement und Ehrgeiz ihrem Ziel nachgehen, geraten in die Burnout-Falle. Treffen kann es aber jeden. Psychische Erkrankungen ziehen sich durch alle Gesellschafts- und Altersschichten.

Forschung in fünf burgenländischen Unternehmen

Mit dabei sind das Krankenhaus Oberpullendorf, das Rote Kreuz Burgenland sowie das Textilunternehmen Vossen, die Tischlerei Schloffer und der Integrations-Verein Vamos. Auch die Führungskräfte der Betriebe sollen an den Aktivitäten teilnehmen, so Projektleiterin Katharina Hauer.

PK Gesunde Mitarbeiter FH Burgenland

ORF

Erwin Gollner, wissenschaftlicher Projektleiter, Katharina Hauer, Projektleiterin, Christine Blohmann, Vossen, Markus Mikl, FGÖ Fonds Gesundes Österreich

Drei Jahre lang wird das Arbeitsumfeld 900 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und deren Führungskräfte beobachtet, mit dem Ziel die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken, erklärt Erwin Gollner, wissenschaftlicher Projektleiter und Department- sowie Studiengangsleiter für Gesundheit an der FH Burgenland. Es soll erforscht werden, was man zur Unterstützung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen machen kann, aber auch für Führungskräfte. Ebenso wird untersucht, wie das Thema in der Unternehmenskultur verankert werden kann, so Gollner.

Mitarbeiter sind das wichtigste Gut

Gesunde, motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind aus Unternehmenssicht das wichtigste Gut, ist sich Vossen Personalchefin Christine Bohmann sicher. „Für uns, als produzierendes Unternehmen, ist es sehr schwierig, auch im Rahmen des Fachkräftemangels, die Mitarbeiterbindung zu forcieren und das bestmögliche für die Mitarbeiter zu geben“, so Bohmann.

Das Projekt wird durch den Fonds Gesundes Österreich, die teilnehmenden Betriebe sowie den Burgenländischen Gesundheitsförderungsfonds finanziert und ist auf 36 Monate begrenzt. Unterstützt wird die Initiative durch die Forschung Burgenland, eine Tochter der Fachhochschule Burgenland.