Hotellerie sucht 100 Lehrlinge

Den Hotels fehlt es an Lehrlingen. Im Burgenland würde man laut Schätzungen der Hotelvereinigung 100 zusätzliche Lehrlinge benötigen. Darum luden fünf burgenländische Betriebe nun erstmals zum „Tag der offenen Hoteltür“.

Geringe Bezahlung, unregelmäßige Arbeitszeiten, Wochenenddienste - das sind die klassischen Vorurteile, gegen die die Hotellerie kämpfen muss. Mit dem „Tag der offenen Hoteltür“ sollen jungen Menschen die verschiedenen Berufsbilder im Hotel schmackhaft gemacht werden.

Hotelinitiative Tag der offenen Hoteltür

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Die Hotels haben österreichweit mit einem Imageproblem zu kämpfen

Image der Hotellerie aufpolieren

Klaus Hofmann ist Vizepräsident der Österreichischen Hotellerievereinigung und Geschäftsführer der St. Martins Therme und Lodge in Frauenkirchen. Er will vor allem das Image der Branche aufpolieren. „Wir wollen die Interessierten mit unseren Mitarbeitern zusammenführen, damit sich die jungen Menschen austauschen können und die jungen Kollegen zeigen, was es ausmacht und wie positiv und schön es ist, hier in diesem Hotelbetrieb zu arbeiten“, so Hofmann.

Hotelinitiative Tag der offenen Hoteltür

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In der Hotellerie fehlt es an Nachwuchs, an Lehrlingen

Jugendliche sollen sich selbst ein Bild machen

Laut AMS Burgenland hat es Ende September 31 offene Lehrstellen gegeben. Brauchen würde man aber gut 100 Lehrlinge mehr, schätzt Klaus Hofmann. „Es ist heutzutage überhaupt schwer, junge Menschen für gewissen Branchen zu begeistern. Man muss den jungen Menschen schon klar machen, dass sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen müssen. Daher, glaube ich, sollten die Eltern und auch die Lehrer diese Chance ergreifen, den jungen Menschen diese Chance ermöglichen, hier einmal hineinzuschnuppern und sich nicht durch irgendwelche Vorurteile verleiten zu lassen“, so Hoffman.

Die Ausbildungszahlen in den Hotels sind rückläufig. Im Steigen sind hingegen die Tourismuszahlen im Burgenland. Kommen keine Fachkräfte nach, wird der ohnehin schon spürbare Konkurrenzkampf innerhalb der Branche um talentierte junge Fachkräfte noch härter.

Kritik der Gewerkschaft vida

vida Burgenland fordert bessere Arbeitsbedingungen statt eines Tags der offenen Hoteltür. „Wir reden hier von einer wenig attraktiven Branche, in der geringe Bezahlung, Wochenend- und Feiertagsarbeit, kaum Zeitausgleich, kurze Ruhezeiten und Dienstpläne, die oft nicht eingehalten werden, die übliche Praxis sind. Um junge Menschen zu motivieren, in der Hotellerie zu arbeiten, bedarf es mehr als einen Tag der offenen Hoteltür“, erklärt vida-Landesgeschäftsführer Ernst Gruber Richtung Österreichische Hotelvereinigung.