Hochsaison für Kastanie

Vor rund 20 Jahren ist die Edelkastanie im Burgenland fast vor dem Aus gestanden. Der Pilz, genannt „Kastanien-Rindenkrebs“, hat viele Bäume bedroht. Mittlerweile ist die Situation besser.

Bäume, die schon komplett kahl und dem Tod nahe waren, haben sich wieder zurückgekämpft. Als eine Ursache nennen die Kastanienproduzenten ein Mittel aus dem Forschungszentrum Seibersdorf. Der an den Bäumen angebrachte Stoff enthält ein Virus, das den schädlichen Pilz infiziert und schwächt.

Eine seiner Edelkastanien in Forchtenstein habe dadurch den Parasiten gerade noch besiegen können, sagt Kastanien-Hersteller Josef Mossner: „Dieser Baum war fast tot. Man sieht noch die dürren Äste und, von innen heraus, wie er wieder eine grüne Kugel wird und die wunderschönen Früchte. Ich glaube, und mit mir viele andere, dass diese Aktion den tödlichen Befall der Kastanienbäume, wenn man optimistisch ist, gestoppt hat.“

Virus rettet Kastanien vor Pilz

Der durch das Virus manipulierte Pilz verbreitet sich selbst auf andere Bäume weiter. Dort soll er seinen gefährlichen Widersacher verdrängen, so das Prinzip. Ganz in Sicherheit sind die burgenländischen Edelkastanien deshalb aber nicht, sagt der Kastanienhersteller Stefan Pichler aus Klostermarienberg: „Was auf uns zukommen wird, ist die Kastanien-Gallwespe. Auch ein Schädling, der eingeführt wurde und in unserer Region nur vereinzelt zu finden ist. Aber dort, wo er schon länger ist, ist er epidemisch. Das erwartet uns in den nächsten Jahren.“

Früchte nicht unmittelbar betroffen

Die Früchte der Edelkastanie sind von den Baum-Parasiten nicht unmittelbar betroffen. Die Kastanien werden aber selbst von Schädlingen befallen, wie etwa von Würmern. Trotz Qualitätskontrolle kann es sein, dass im Papierstanitzel immer wieder schlechte Kastanien zu finden sind.