100-jährige Linde darf weiterleben

In der Gemeinde Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf) ist ein Streit rund um eine etwa 100 Jahre alte Linde mitten in der Ortschaft entbrannt. Den Baum wollte der Bürgermeister fällen lassen, nun bleibt er doch erhalten.

In Kobersdorf darf die 100 Jahre alte Linde vor dem Pfarramt vorerst weiterleben. Der durch Trockenheit und Frost geschädigte alte Baum sollte aus Sicherheitsgründen gefällt werden, doch dagegen hat es in der Gemeinde auch Widerstand gegeben. Nun wird doch bis zum Frühjahr gewartet, wie ein Förster vorgeschlagen hat. Dann wird geprüft, ob der mächtige Baum tatsächlich nicht mehr austreibt.

Streit um Linde Kobersdorf - Günther Pauer

Günther Pauer

Diese, etwa 100-jährige Linde darf nun doch weiterleben

Bürgermeister wollte die alte Linde umschneiden

Der mächtigen Linde vor dem Pfarramt in Kobersdorf haben der Frost im April und die Trockenheit im Sommer arg zugesetzt. Der etwa 100 Jahre alte Baum zeigt sich nicht unbedingt von seiner besten Seite und trägt kaum Blätter.

Für Bürgermeister Klaus Schütz (SPÖ) stand die Sicherheit im Vordergrund. Er wollte die Linde umschneiden lassen. „Wenn da ein Ast herunterfällt - es ist dort eine sehr stark befahrene Straße und der Kindergarten daneben - und es passiert dort etwas, bin ich haftbar dafür“, so Schütz.

Pauer kämpft mit Unterstützung eines Försters

Günther Pauer ist Ortsvorsteher der im Gemeinderat vertretenden Bürgerbewegung „Zukunft Dorf“. Er setzte sich für den Erhalt der Linde ein. Pauer hatte einen Förster in dieser Sache hinzugezogen, der den Baum begutachtet hatte und zu dem Schluss gekommen war, bis zum Frühjahr abzuwarten, sagt Pauer. Er wollte dem Baum noch Zeit geben: „Um zu sehen, ob der Baum noch einmal austreibt, ob er nur durch die Trockenheit gekränkelt hat, oder, ob er wirklich kaputt ist.“

Der hinzugezogene Förster bestätigte diese Meinung: „Der Förster meint, der Baum ist nicht kaputt. Der Bürgermeister sagt, er hat bereits die Feuerwehr beauftragt den Baum umzuschneiden und damit ‚basta‘. Das ist ein alter Baum. Ich kann nicht ein jedes Lebewesen, das irgendwo kränkelt, einfach entsorgen.“

Nun wird doch bis zum Frühjahr gewartet. Dann wird geprüft, ob der mächtige Baum tatsächlich nicht mehr austreibt.