Bankraub Gols: Teilbedingte Freiheitsstrafe

Im Prozess nach dem Überfall auf die Volksbank Gols gibt es ein Urteil. Der angeklagte 25-Jährige wurde zu einer teilbedingten Strafe von drei Jahren verurteilt - ein Jahr soll er ins Gefängnis, zwei Jahre sind bedingt.

Der Mann hat das Urteil angenommen, von der Staatsanwaltschaft gibt es keine Erklärung. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Der 25-Jährige Angeklagte aus dem Bezirk Neusiedl am See sei gewiss kein professioneller Bankräuber, sagt Richter Alexander Glanz heute in seiner Urteilsbegründung.

Bankraub Gols

ORF

Diese Bank hat der 25-Jährige überfallen

Der Mann hatte die Bank im Nachbarort überfallen und dabei auch sein eigenes Auto benutzt. Die Beute wurde fast zur Gänze sichergestellt und ein kleiner Fehlbetrag inzwischen rückerstattet. Jener Bankangestellten, die der Täter direkt mit dem Messer bedroht hatte und die heute noch psychisch darunter leidet, hat er 7.000 Euro Schadenersatz gezahlt. Gepaart mit seinem umfassenden Geständnis rechtfertige das laut Richter Glanz das relativ milde Urteil.

Täter wollte Vater der Freundin helfen

Der Mann, der eine thailändische Mutter und einen burgenländischen Vater hat, erzählte heute vor Gericht, dass er mit der Beute dem herzkranken Vater seiner damaligen thailändischen Freundin helfen wollte. Er selbst habe die für eine Herzoperation notwendigen 5.000 Euro allerdings nicht gehabt, seine Hausbank habe ihm keinen Kredit gewährt und seine Familie habe er sich nicht um Geld zu bitten getraut. Daher sei er auf die Idee verfallen, eine Bank auszurauben.

Am 15. Juli betrat er dann kurz nach 16 Uhr mit einem Messer bewaffnet die Volksbank-Filiale Gols. Mit der Forderung „Geld, Geld her - und keine Polizei“ setzte er einer der beiden Bankangestellten das Messer an. Diese führte ihn daraufhin zur Kassenlade, aus der er knapp 15.000 Euro entnahm.

Er flüchtete und versuchte sofort, 2.000 Euro nach Thailand zu schicken, was jedoch wegen technischer Probleme nicht funktionierte. Ein anonymer Hinweis führte die Polizei zum Haus seiner Familie, wo in seinem Zimmer der größte Teil der Beute, sowie die Tatwaffe und die Kleidung, die er beim Bankraub getragen hatte, gefunden wurden. Nach kurzem Leugnen gestand er die Tat.

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