Haydntage: Abschied vom Schloss

Die 28. Internationalen Haydntage sind am Sonntag mit der traditionellen Abschlussmatinee zu Ende gegangen. Gleichzeitig ging auch eine Ära zu Ende - die Konzertreihe gibt es künftig nicht mehr im Schloss Esterhazy - 2017 wird das Haydn-Land erkundet.

Mit enormer Spielfreude musizieren Adam Fischer und die Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie bei der Abschlussmatinee wie in den Jahren zuvor. Dennoch - Wehmut verspüren viele Zuhörer. „Wenn sie in den Saal kommen fällt alles ins Lot. Es stimmt einfach akustisch alles. Das hat eben auch damit zu tun, dass Haydn hier 30 Jahre gearbeitet hat“, meinte Musiker und Dirigent Milan Turkovics.

Letzte Haydntage im Schloss

ORF

Sopranistin Elisabeth Pratscher singt die Vierte Symphonie von Gustav Mahler

Wehmut und Hörgenuss

„Es ist auch Wehmut vorhanden, aber es wird sicherlich auch das nächste Jahr interessant werden“, so Arzt Karl Silberbauer. „Ich habe das sehr genossen. Ich fand es immer fantastisch, bin aber gespannt was die Zukunft bringen wird, sowohl im Schloss, als auch auf dem Land. Ich glaube, da gibt es sehr gute Ideen“, sagte Ärztin Martina Demuth.

Zur traditionellen Haydn-Symphonie gibt es dann die Vierte Symphonie von Gustav Mahler - ein Hörgenuss dabei, die junge burgenländische Sopranistin Elisabeth Pratscher. Mit Haydns Abschiedssymphonie sagte Adam Fischer Adieu von seinem Publikum in Eisenstadt.

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Ausschnitt Symphonie Nr. 60 von Joseph Haydn

„Ich gebe ehrlich zu, die Hoffnung stirbt zuletzt, ich hoffe, dass ich hier irgendwann in einer anderen Form hier Dirigent sein kann, weil ich mir ein Leben ohne Haydnsaal nicht vorstellen kann“, so Adam Fischer. Der letzte Auftritt im Haydnsaal ging jedenfalls erfolgreich zu Ende, die Auslastung lag bei 93Prozent. Für Adam Fischer und die Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie gibt es zum Abschied viel Applaus - nun heißt es für die Haydntage auf zu neuen Ufern.

„Haydn-Land“ erkunden

2017 wird das Haydn-Land erkundet, sagte Intendant Walter Reicher im Interview mit Martin Ganster. "Joseph Haydn hat im Umfeld des Neusiedler Sees fast sein ganzes Leben verbracht. Das hat auch seine Musik geprägt und das wollen wir dem Publikum auch zeigen. Es gibt so viele Originalschauplätze - das Schloss Kittsee zum Beispiel, wo er die Maria Theresia Symphonie komponiert hat. Es gibt auch das Schloss Fertöd in Ungarn, deshalb nennen wir das ganze auch „Haydn-Land-Tage", weil das ist dieser Umkreis von Wien bis zum Neusiedlersee. Wir haben auch schon die Resonanz vom Publikum bekommen, dass sie sich das anschauen wollen und sind gerade dabei die Mobilitätsfrage zu klären“, so Reicher.

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Intendant Walter Reicher im Studio