„Christophorus 16“ im Nachtflug

Die ÖAMTC-Notarzthubschrauber-Flotte wird derzeit technisch aufgerüstet und mit Nachtsichtgeräten ausgestattet. Die Crew des in Oberwart stationierten „Christophorus 16“ trainiert diese Woche Nachtflüge.

Nachtflüge können selbst für erprobte Piloten gefährlich werden - das zeigte erst vor ein paar Tagen der Hubschrauberabsturz in Kärnten, bei dem der bekannte Kunstflugpilot Hannes Arch ums Leben kam - mehr dazu in Hannes Arch bei Hubschrauberabsturz getötet. Daher ist das Nachtflugtraining für die Crew des ÖAMTC-Notarzthubschraubers in Oberwart enorm wichtig.

Mehr Sicherheit für Crew

Für die Nachtflüge sind Pilot, Notarzt und Flugretter mit Nachtsichtbrillen ausgestattet. Damit erkennen sie Details, die man mit bloßem Auge in der Dunkelheit nicht erkennen kann. Bisher flog der Notarzthubschrauber in der Nacht nur auf Sicht, man orientierte sich an Lichtquellen am Boden. Mit den Nachtsichtgeräten könne man jetzt sämtliche Hindernisse auf dem Flug zum Einsatzort und zurück zum Krankenhaus und auch bestimmte Wetterphänomene wie zum Beispiel aufziehenden Nebel gut erkennen, erklärte Pilot und Fluglehrer Bernd Schweiger.

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Nachtflug-Training in Oberwart

Der ORF Burgenland war beim Training der Crew des Notarzthubschraubers für den Nachtflug in Oberwart dabei.

Für die Mannschaft des „Christophorus 16“ bedeute das eine enorme Steigerung der Sicherheit bei Dämmerungsflügen, so Notarzt Dietmar Zotter. Man fliege nach wie vor auf Sicht, sagte Stützpunktleiter Fritz Wallner. Die Nachtsichtbrillen würden das vorhandene Licht aber um das bis zu 1.000-fache verstärken und man könne dann fast so gut sehen wie am Tag. Man sehe die Geländeformen und Hindernisse wie Hochspannungsleitungen, Handymasten und Seile.

Blick auf Oberwart mit dem Nachtsichtgerät

ORF

Oberwart mit Nachtsichtgerät

90.000 Euro pro Hubschrauber investiert

Die Nachtsichtgeräte für Piloten kommen aus den USA. Insgesamt investiert der ÖAMTC in die technische Aufrüstung pro Hubschrauber 90.000 Euro: 20.000 Euro kosten die Nachtsichtgeräte, 70.000 Euro kostet die Adaptierung des Hubschraubers. Ein regulärer Nachtbetrieb ist in Oberwart derzeit aber nicht geplant. Ein entsprechender Testbetrieb wird aber Anfang 2017 in Niederösterreich gestartet.