Haydntage zum letzten Mal im Schloss

Die 28. internationalen Haydntage wurden am Donnerstagabend mit zahlreichen Prominenten. Gesprächsthema bei den Gästen war neben der Musik natürlich auch der Umstand, dass die Haydn-Festspiele fortan nicht mehr im Schloss Esterhazy stattfinden werden.

Die Haydntage sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Heuer finden sie zum letzten Mal im Schloss Esterhazy statt - mehr dazu in Aus für Haydntage im Schloss bestätigt. Am Donnerstagabend intonierte zur Eröffnung ein wohlklingendes Ensemble Musik von Joseph Haydn. Heuer spielte das englische Orchester Classical Opera auf historischen Instrumenten.

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Das englische Orchester Classical Opera

Joseph Haydns Stücke wurden von den englischen Musiker auf historischen Instrumenten gespielt.

Den Originalklang genossen zahlreiche Stammgäste, aber auch vielbeschäftigte Neulinge, darunter auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), der heuer zum ersten Mal bei den Haydntagen zu Gast war. Für ihn sei es ein willkommener Anlass gewesen den burgenländischen Landeshauptmann zu treffen und die gebotene Kunst zu genießen, sagte Kern. Es sei zwar bedauerlich, dass die Haydntage nicht mehr im Schloss stattfinden würden, aber das Burgenland biete eine Reihe von Möglichkeiten Kultur zu genießen, er wisse aber, dass der Landeshauptmann und der Kulturreferent bereits an weiteren Projekten arbeiten würden, so Kern.

Wehmütigkeit bei den Stammgästen

Unter den Gästen war auch Alt-Bundespräsident Heinz Fischer, der bereits zu den Stammgästen zählt. Er liebe Haydn und schätze das Burgenland, das passe alles gut zusammen. Er sei sich sicher, dass man im Burgenland eine Lösung für die Haydntage im kommenden Jahr finden werde, wo sich Kunst- und Musikfreunde wohlfühlen würden, so Fischer. Natürlich sei das Schloss eine besondere Attraktion, aber es sei keine unersetzbare Bedingung für gute Musik.

Ab 2017 Schauplätze von Wien bis Fertöd

Kenner der Haydntage berührt, was Intendant Walter Reicher bei der Eröffnung ansprach, nämlich dass die Haydn Festspiele künftig nicht mehr im Eisenstädter Schloss beheimatet sein werden. Die Wehmut schwinge ein bisschen mit, weil im Schloss auch der Rahmen so schön sei, so Waltraud Bertoni, langjährige Kennerin der Haydntage aus Winden am See. Sie habe aber jetzt das Programm gesehen und das werde eine interessante Sache. Über die neuen Vorschläge, mit verschiedenen Schauplätzen, sei sie angenehm überrascht gewesen, so Bertoni. Auch Peter Hajek zeigte sich wehmütig. Jeder fühle, dass der Originalschauplatz ganz was wichtiges für die Haydnfestspiele gewesen sei. Er wünsche sich, dass das an den weiteren Schauplätzen jetzt ähnlich funktioniere. Ein gewisses Maß an Unsicherheit würde aber bleiben, so Hajek.

Eröffnung Haydntage, Haydnfestspiele

ORF

Das Ensemble erntete am Ende Beifall vom Publikum

Gelungene Eröffnung

Musik-Genuss hatte wie immer bei den Festspielen oberste Priorität. Auch bei der gestrigen Eröffnung, die mit der Haydn-Oper „La Canterina“ ausklang. Die halbszenische Aufführung gelang den jungen Sängerinnen wunderbar, witzig und charmant, samt köstlicher Opern-Persiflage.

Die Haydntage dauern noch bis 18. September. 2017 wird dann an Spielorten in der Region, von Wien bis Fertöd, musiziert - mehr dazu in Haydntage: Weiterführung mit neuem Konzept. Im Schloss Esterhazy in Eisenstadt wird von Esterhazy unter der Marke „Herbstgold“ ebenfalls Klassik geboten.

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