Heuer deutlich geringere Apfelernte

Die Frostnächte Ende April haben die Apfelblüte in weiten Teilen des Landes vernichtet. Jene Bauern, die mit Frostschutzbewässerungsanlagen gearbeitet haben, können eine verhältnismäßig gute Ernte einfahren. Der Obstbauverband fordert daher mehr Unterstützung bei der Errichtung solcher Anlagen.

Bislang arbeiten im Burgenland nur wenige Obstbauern mit Frostschutzbewässerungsanlagen. Der Grund dafür sind aber nicht etwa die Kosten für deren Errichtung, sondern in der Regel die fehlende Nähe zum Wasser. Pro Stunde und Hektar werden für den Frostschutz 50 Kubikmeter Wasser benötigt. Vor allem im Mittel- und Südburgenland stehe das aber oft nicht zur Verfügung, sagte der Präsident des Obstbauverbandes, Johann Plemenschits aus Klostermarienberg (Bezirk Oberpullendorf).

Apfelernte, Apfel, Äpfel

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In Klostermarienberg hat die Apfelernte begonnen

Mehr Wasserresourcen in der Nähe der Gärten

Es müssten mehr Wasserbecken, Wasserressourcen und Rückhaltemaßnahmen in der Nähe von Obstgärten geschaffen werden, damit man diese Art des Schutzes für die Kulturen für mehr Betriebe zur Verfügung stellen könne, so Plementschits. Wenn es warme Sommer gebe, könne man diese auch gleichzeitig zum Bewässern nutzen. Damit könne man die Betriebe in ihrer Existenz tatsächlich gut sichern und unterstützen, sagte Plementschits. Er fordere die Politik auf mehr in dieser Richtung zu unternehmen.

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Statt 180.000 Tonnen Äpfel heuer nur 40.000

Von der heurigen schlechten Apfelernte sind auch die anderen Bundesländer betroffen, etwa die Steiermark. Üblicherweise werden in Österreich 180.000 Tonnen Äpfel geerntet, heuer sind es nur rund 40.000 Tonnen. Massive Ausfälle bei der heurigen Ernte gebe es vor allem in den hügeligen Regionen des Burgenlandes, so Plemenschits. Je weiter man in die Mulde oder Ebene herunter komme, desto weniger sei der Ertrag. Am Hang, ganz oben in den höchsten Lagen, gebe es noch eine Ernte. In den ebenen Lagen, diese seien erfahrungsgemäß die kältesten, seien es nur wenige Früchte die man ernten könne. Das gleiche einem Totalausfall, so Plementschits.

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Lage der Bäume entscheidend

Der Präsident des burgenländischen Obstbauverbandes, Johann Plementschits, erklärt warum der Frost so gefährlich ist.

Die Bauern werden für ihre Äpfel heuer ein wenig mehr Geld bekommen - mehr dazu in Trotz Ernteausfällen: Apfelpreis bleibt konstant. Ein Ausgleich für die Ertragseinbußen sei das aber keineswegs, so Plemenschits, denn nichts sei schlimmer, als nicht am Markt vorhanden zu sein, weil man keine Ware habe. Dann werde man vergessen, das gehe sehr schnell und diesen Markt dann wieder zu bekommen, sei eine Knochenarbeit, sagte Plementschits.