Darabos: Zufriedene Bilanz über Flüchtlingskrise

Der für Asyl-Agenden zuständige Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) hat heute Bilanz über das erste Jahr nach der Flüchtlingskrise gezogen. Das Burgenland gehe laut Darabos einen vernünftigen Mittelweg.

Im Burgenland stehen mit heutigem Tag 2760 Asylwerber in der Grundversorgung - die meisten davon aus Afghanistan und aus Syrien. Damit wird die Asylquote zu 99 Prozent erfüllt. Das Burgenland liegt im Bundesländervergleich laut Darabos auf dem dritten Platz. Nur Wien und Vorarlberg, die die Quote mit über 100 Prozent erfüllen, liegen noch besser.

Problembereich unbegleitete Minderjährige

Mit 180 unbegleiteten Minderjährigen, die im Burgenland in Quartieren untergebracht sind, erfülle das Burgenland österreichweit ohnehin einen Spitzenwert, so Darabos weiter. Dieser Bereich sei laut Darabos allerdings ein sehr problematischer. „Es kann nicht sein, dass alle kriminalisiert werden. Aber: Es gibt aber auch Fälle, dass da und dort auch Probleme auftauchen. Vor allem in größeren Quartieren“, so Darabos.

100 der insgesamt 171 Gemeinden im Burgenland haben Flüchtlinge aufgenommen. Durch die Philosophie des Landes, kleine Einheiten zu schaffen, sei es laut Darabos „gut gelungen, die Akzeptanz zu erhöhen“. Nur in fünf bis sechs Gemeinden übersteigt das Verhältnis zur Bevölkerung den Burgenlandschnitt von einem Prozent. In diesen Gemeinden sind mehr als 100 Flüchtlinge untergebracht.

„Guter Weg, der sich durchsetzen wird“

Darabos freut sich jedenfalls über einen vernünftigen Mittelweg, den das Burgenland seit einem Jahr in Sachen Flüchtlingskrise beschreitet. „Ich bin fest davon überzeugt, dass das ein guter Weg ist und sich durchsetzen wird. Ich denke, dass man die Hardliner auf der rechten als auch auf der linken Seite auf lange Sicht einbremsen kann“, erklärte Darabos.

Dem Vorschlag von Außenminister Sebastian Kurz, ÖVP, für Asylwerber so genannte 1-Euro-Jobs zu schaffen, erteilt auch Norbert Darabos heute eine klare Absage. Dafür hagelt es Kritik von Seiten der Oppositionspartei ÖVP: "Arbeit ist ein wesentliches Integrationselement. Derzeit kommen 90% der Asylberechtigten im ersten Jahr in die Mindestsicherung und sind zum Nichtstun gezwungen, das kann kein Zustand bleiben“, meinte ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz.