Van der Bellen: Wahlkampf im Burgenland
ORF Burgenland: Welche Chancen rechnen Sie sich im Burgenland aus, wo Sie das schlechteste Bundesländerergebnis erzielten und Ihr Konkurrent Norbert Hofer quasi Heimvorteil hatte?
Alexander Van der Bellen: Es würde mich schon freuen, wenn ein, zwei, drei Prozentpunkte am 2. Oktober ihre Position wechseln. Denn das hat für das Bundesergebnis dann wieder gute Auswirkungen.
ORF
ORF Burgenland: Bei der ersten Stichwahl haben Sie viele gewählt, die nicht zu Ihrem traditionellen Stammwählerpotential gehören. Wie wollen Sie die wieder motivieren, noch einmal wählen zu gehen?
Van der Bellen: Das, was ich auf den Straßen und Festen erlebe, ist: ‚Wir haben schon gewonnen, das lassen wir uns nicht nehmen‘. Also da ist schon ein sehr starkes Eigenmotiv bei den Betroffenen, die mich am 22. Mai gewählt haben - ‚das darf ja wohl nicht wahr sein‘ - so ungefähr. Und außerdem glaube ich, ist es vielleicht seit der April-Wahl gelungen, in gewisser Weise eine starke Politisierung der österreichischen Gesellschaft herbeizuführen. In dem Sinn, dass vielen bewusst geworden ist: ‚Hier geht es wirklich um eine Richtungsentscheidung‘.