Flüchtlings-Drama auf A4: Ein Jahr danach

Vor einem Jahr wurden in einer Pannenbucht der Ostautobahn (A4) bei Parndorf in einem abgestellten Lkw 71 Flüchtlinge entdeckt. Dieser Fund veränderte die Flüchtlingspolitik in Österreich und ganz Europa. Dieser Tage wird der Tragödie gedacht.

Am 27. August 2015 fanden burgenländische Polizeibeamte in dem Kühlwagen, der in einer Pannenbucht der A4 bei Parndorf im Bezirk Neusiedl am See abgestellt ist, die Leichen von 59 Männern, acht Frauen und vier Kindern. Der Fund erschütterte Europa - das Burgenland rückte kurzfristig in den Mittelpunkt der internationalen Berichterstattung - mehr dazu in 20 bis 50 Tote bei Flüchtlingstransport und 71 Flüchtlinge im Schlepper-Lkw gestorben.

Flüchtlinge waren erstickt

Der damalige Landespolizeidirektor und jetziger Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil gab bekannt, dass die Flüchtlinge bereits in Ungarn erstickt sein dürften, kurz nachdem sie den luftdicht verschlossenen Lkw bestiegen hatten - mehr dazu in Ermittlungsteam nach Ungarn geschickt, Schlepper-Lkw startete in Kecskemet und Opfer bereits länger tot.

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Hans Peter Doskozil erinnert sich

Im Interview mit ORF-Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger sagt Doskozil, dass er das Ausmaß der Tragödie nicht sofort realisiert hatte.

Fünf Festnahmen

Spuren am Kühlwagen führten zu den mutmaßlichen Tätern: vier Bulgaren und ein Afghane wurden verhaftet - ihr Prozess soll diesen Herbst in Ungarn stattfinden - meh dazu in Fünf Schlepper festgenommen und A4-Flüchtlingsdrama: U-Haft verlängert.

Schwierige Identifikation

Von den 71 Toten konnten in den folgenden Wochen 70 identifiziert werden: 29 Opfer kamen aus dem Irak, 21 aus Aghanistan - darunter eine sechsköpfige Familie - 15 aus Syrien und fünf aus dem Iran. Die meisten wurden in ihre Heimatländer überführt, 15 Opfer wurden im islamischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt - mehr dazu in A4-Drama: Erste Leichen in Heimat überstellt.

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