200 Bewerber für „Sicherheitspartner“

In Nickelsdorf sind am Dienstag weitere Module des „Gemeindesicherheitskonzepts“ präsentiert worden. Eines der fünf Module ist der Einsatz von „Sicherheitspartnern“. Dafür gebe es bisher mehr als 200 Interessenten, hieß es.

Mit Elektroautos sollen die „Sicherheitspartner“ zukünftig ihre Runden in den neun, grenznahen Pilotgemeinden drehen. Konkret sind das Kittsee, Pama, Deutsch-Jahndorf, Schattendorf, Loipersbach, Baumgarten, Rechnitz, Schandorf und Deutsch Schützen - Eisenberg. Man wolle damit das Burgenland als sicherstes Bundesland erhalten und diesen Status weiter ausbauen, so Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ), der vom „Musterland Sicherheitsland Burgenland“ sprach - mehr dazu in Tschürtz: Details zu „Sicherheitspartnern“.

Präsentation des Moduls Sicherheitspartner

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Präsentation des „Gemeindesicherheitskonzeptes“

Bis zu 30 „Sicherheitspartner“

Als „Sicherheitspartner“ sollen vor allem ältere Arbeitssuchende und Langzeitarbeitslose eingesetzt werden. Die 25 bis 30 „Sicherheitspartner“ werden an der Akademie Burgenland 14 Tage lang unter anderem in Psychologie und Selbstverteidigung geschult, sie erhalten Dienstkleidung und ein Tablet. Damit können sie Notrufe absetzen und Auffälligkeiten melden.

Zu den Aufgaben der „Sicherheitspartner“ zählen unter anderem Schulwegsicherung, Kontrollfahrten und Kontrollrundgänge. Sie sollen laut Projektleiter Christian Spuller dabei auch beobachten, ob es irgendwo Beschädigungen und Verunreinigungen gebe, das dokumentieren und entweder der Gemeinde oder der Polizei melden.

Niessl fordert bessere Ausrüstung für Polizei

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) geht davon aus, dass die Grenzkontrollen und der Assistenzeinsatz noch andauern werden und forderte daher eine bessere Infrastruktur für Polizei und Bundesheer. Man brauche eine bessere Beleuchtung, Überdachungen, denn jetzt komme wieder die kältere Jahreszeit und da müssten die Arbeitsbedingungen der Polizistinnen und Polizisten verbessert werden

Teil der Ausrüstung der Sicherheitspartner

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Ausrüstung der Sicherheitspartner

500.000 Euro für erstes Pilotjahr

Als Unterstützung der Polizei werden die ersten „Sicherheitspartner“ Ende September im Außendienst unterwegs sein. Sie sollen auch bei den Modulen Bürgerservice und Nachbarschaftshilfe eingesetzt werden. Hier können zum Beispiel Einkäufe für ältere und kranke Mitmenschen erledigt werden. Die Kosten für die Umsetzung des Gemeindesicherheitskonzepts werden für das erste Pilotjahr etwa 500.000 Euro betragen.

ÖVP gegen „private Sheriffs“

Die ÖVP Burgenland kann dem Konzept der „Sicherheitspartner“ nichts abgewinnen: Das Burgenland habe die größte Dichte an Polizisten in ganz Österreich und das solle auch so bleiben, erklärte ÖVP-Sicherheitssprecher Rudolf Strommer. Es brauche deshalb auch „keine selbst ernannten privaten Sheriffs, die durch unsere Gemeinden ziehen“.