Initiative soll Kellerstöckl attraktiver machen

In den südburgenländischen Weinbergen stehen noch rund 1.500 Kellerstöckl. Viele von ihnen sind verfallen, nur ein paar Dutzend wurden für die Vermietung an Touristen ausgebaut. Eine Initiative möchte die Zahl der Kellerstöckl um rund 70 erhöhen.

Ins Leben gerufen wurde die Initiative „Kellerstöckl-Resort Südburgenland“ von der Regionalmanagement RMB. Der Hintergrund: Viele Eigentümer haben ihre Kellerstöckl geerbt und wissen nicht viel damit anzufangen. Dafür suchen manche Touristen einfache Unterkünfte für entspannte Tage in einer schönen Umgebung.

Kellerstöckl Reservierung

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In den südburgenländischen Weinbergen gibt es rund 1.500 Kellerstöckl

Eigentümer sollen Förderungen bekommen

Das Konzept der Initiative sieht so aus: Den Eigentümern werden Förderungen in Aussicht gestellt, wenn sie die Stöckl renovieren und dann vermieten. Dabei müssen bestimmte bauliche Auflagen erfüllt werden, zum Beispiel ist der Einbau von Plastikfenstern unerwünscht. Wenn der Besitzer nicht selbst Gäste betreuen kann oder will, kann er diese Aufgabe an den Tourismusverband übertragen. Er bleibt Eigentümer des Gebäudes und hat keine Arbeit damit, die Mieteinnahmen fließen in dem Fall aber an den Verband.

Individuelle Vereinbarungen mit dem Verband sind möglich, wenn etwa der Eigentümer das Stöckl ein paar Wochen im Jahr selbst nutzen will. Wenn es gelingt, die Zahl der mietbaren Kellerstöckl zu erhöhen, profitiere nach Ansicht von Projektkoordinator Gerhard Pongracz die gesamte Region: „Vom Vermieter über die Taxiunternehmer, dem Nahversorger, dem Wirten bis hin zum E-Bikevermieter. Es soll ganz einfach die Wertschöpfung hier bleiben, damit wir Arbeitsplätze sichern“, erklärt Pongracz.

Kellerstöckl Reservierung

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Die Inhaber sollen ihre Kellerstöckl mithilfe von Förderungen herrichten

Buchen des Kellerstöckls soll einfacher werden

Für die Touristen soll das Buchen eines Kellerstöckls künftig einfacher werden. Zentrale Anlauf- und Informationsstellen sind sogenannte Kellerstöckl-Rezeptionen in Naturparkbüros in Rechnitz, Deutsch Schützen (Bezirk Oberwart) und Moschendorf (Bezirk Güssing). Auch Nahversorger, Taxiunternehmer, Gastwirte, Vinotheken und E-Bike-Verleiher sollen in das Projekt eingebunden werden.