Vor 50 Jahren auf Weltreise

Vor 50 Jahren war es für viele noch eine Sensation: Eine Reise um die Welt. Der Oberwarter Herbert Tyl ist mit seiner Familie mit dem Auto durch die Welt gereist. Die Reise des Oberwarters endete aber mit einer privaten Tragödie.

Der gelernte Hoch- und Tiefbauingeneur ist 1953 nach England ausgewandert, wo er im Bergbau beschäftigt war. Später schickte ihn seine Firma nach Malaysia. 1966 sollte er samt Familie mit dem Flugzeug zurück nach England. Doch der Burgenländer lehnte ab. „Wir wollten nicht mit dem Flugzeug zurück, sondern eine Weltreise machen und ein bisschen was von der Welt sehen“, so der damalige Entschluss des Oberwarters.

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Herbert Tyl mit seiner Tochter April Fasching

Herbert Tyl packte Frau und Kind in einen Opel Karavan und fuhr los. Seine Tochter April Fasching war damals acht Jahre alt, auch für sie war die Reise ein großes Abenteuer: „Ich bin von Beginn an frei aufgewachsen, nämlich in einem Wohnwagen am Meer in England. Daraufhin die Jahre in Malaysia im Dschungel. Und dann die 35.000 Kilometer mit dem Auto nach Hause durch all die Länder, in denen heute Krieg ist“, blickt die Tochter von Herrn Tyl zurück.

Hilfsbereitschaft in Afghanistan

Herbert Tyl reiste mit seiner Familie von Malaysia über Indien nach Afghanistan. Später ging es dann weiter in den Iran und Irak, nach Syrien. Nie hätte er sich träumen lassen, dass diese Länder 50 Jahre später vom Krieg zerstört sind: „Wenn man die Nachrichten sieht, wie es im Nahen Osten heute so aussieht, dann ist das unvorstellbar, dass wir damals so gut durchgekommen sind und wie hilfreich die Leute damals noch waren.“

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In Afghanistan ist Herbert Tyl mit seiner Familie stecken geblieben

So ist der Weltenbummler etwa in Afghanistan mit seinem Auto stecken geblieben. Das Land hatte damals einen Winter mit -32 Grad erlebt. Tyls Auto ist im Schnee steckengeblieben, aber dank der Hilfe der Einheimischen konnte die Familie weiterreisen.

Tragische Wendung

Die Familie konnte aufgrund der Hilfsbereitschaft Richtung Heimat weiterreisen. Kurz vor dem Ziel dann die Katastrophe. „Auf der Reise nach Wales zurück kommt uns ein Auto entgegengeschlittert und fährt in uns hinein. Meine Frau hat dabei tödliche Verletzungen erlitten. Später bin ich wieder zurück nach Österreich und bin im Burgenland sesshaft geworden“, so Herbert Tyl.

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Die Reise hat unter anderem durch viele Länder des Nahen Ostens geführt

Gereist ist er weiterhin viel. Heute lebt der Weltenbummler glücklich und zufrieden und träumt immer wieder von seinen Erlebnissen in der weiten Welt.