„Good Stuff“: Pannoniens Baumaterialien

Die aktuelle Ausstellung „The Real Good Stuff“ von Architektur Raumburgenland in Eisenstadt zeigt Bau- und Wohnmaterialien aus Nordwestpannonien. Und die Palette von Baumaterialien ist umfangreich, sie reicht von Lehm bis Stein.

Schilf vom Neusiedler See, Basalt vom Pauliberg, Grüner Schiefer aus Rechnitz - das Burgenland und seine unmittelbare Umgebung ist reich an Baumaterialien. Und diese Vielfalt zeigt die Ausstellung. „Das ist das, was die Natur uns zur Verfügung stellt - ein Stein, Lehm, Kalk: Das sind alles Produkte, die hier vorkommen. Und ich sehe das schon als Geschenk“, sagt Architekt und Ausstellungskurator Klaus Jürgen Bauer.

Lehm, Kalk, Stein

Jahrhundertelang haben die Menschen ihre Häuser mit Materialien gebaut, die in ihrer Umgebung vorhanden waren. So lassen sich bei einem Spaziergang durch Eisenstadt viele Baustoffe aus dem Burgenland entdecken - darunter Klinker aus Rotenturm oder Kalk an den Fassaden - wie beim Eisenstädter Landhaus, wo zum Beispiel Kalksandstein aus St. Margarethen verwendet wurde. Aber auch bei modernen Bauten greifen Architekten und Hausbesitzer auf Material aus der Gegend zurück - wie das Beispiel einer Stützmauer aus Stein vom Leithagebirge zeigt.

Der Region den Vorzug geben

Theoretisch könnte man auch heute ein Haus aus ausschließlich burgenländischem Baumaterial bauen. Es geht ums Bewusstsein, dass man, wenn man gleichwertige Materialien hat, denen den Vorzug geben sollte, die in der Region da sind. Weil: Transport kostet Geld, Energie, schadet der Umwelt. Und wenn das letztlich das billigere Produkt ist, wird es sich durchsetzen. Und das ist schade, weil wir hier sicher das bessere Produkt haben", sagt Bauer.

Zeitgenössisches Design

Ein zweiter Aspekt der Ausstellung ist dem zeitgenössischem Wohnen im Burgenland gewidmet. Im sogenannten „Burgenland-Zimmer“ finden die Besucher Wohnobjekte und Möbel von burgenländischen Designerinnen und Designern, die auch international erfolgreich sind. „Es war ganz erstaunlich, wie diese unterschiedlichen Objekte sofort zu einer Einheit und zu einer Harmonie zusammengefunden haben“, meint der Ausstellungsgestalter.