Leiche nach 23 Jahren identifiziert

Vor 23 Jahren ist in Sankt Margarethen (Bezirk Eisenstadt Umgebung) eine Frauenleiche auf einer Pferdekoppel gefunden worden. Wer die Frau war, war unbekannt - bis heute.

Aussendung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt

Staatsanwaltschaft Eisenstadt

„Rosi“ wurde 1962 geboren und arbeitete in mehreren Etablissements

Die Ermittler fanden jetzt heraus, dass es sich um eine Prostituierte aus der Dominikanischen Republik handelte. Unter dem Namen „Rosi“ arbeitete sie in mehreren Bordellen im Burgenland und in Oberösterreich. Das Bundeskriminalamt bittet um weitere Hinweise, um den Täter zu finden.

Skelett erneut untersucht

Der Fall sei in den vergangenen Monaten von Cold Case-Ermittlern nach „neuesten kriminaltechnischen Erkenntnissen“ neu bewertet worden, auch Gutachten nach dem neuesten Stand der Technik - unter anderem von der Rechtsmedizin aus München - seien eingeholt worden, meint Johann Fuchs von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt am Mittwoch im ORF Burgenland-Interview.

„Aus all diesen Ermittlungen ergaben sich dann Anhaltspunkte, die zur Identifizierung des Opfers führten“, so Fuchs. So seien etwa Skelettteile nach neuen gerichtsmedizinischen Verfahren untersucht worden.

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„Sind auf Hinweise angewiesen“

Fuchs erklärt, dass man die Identität der Leiche mithilfe neuester Technik klären konnte. Man hoffe auf Hinweise aus der Bevölkerung, um den Täter zu schnappen.

Fall Ende 2015 neu aufgerollt

Ermittler hatten den Fall Ende des Vorjahres neu aufgerollt. Die Ermittler meinten, dass der Täter Kontrolle über die Frau gehabt haben musste. Deshalb war die Hoffnung groß, dass es Hinweise aus der Bevölkerung geben kann. Die Zahnprotese sei sehr auffällig gewesen, meinten die Ermittler damals. Die Frau sei jedenfalls starke Raucherin gewesen - mehr dazu in St. Margarethen: Mordfall neu aufgerollt.

Mordalarm im Jahr 1993

Die Leiche war am Vormittag des 17. April 1993 von dem Reitstallpächter außerhalb von St. Margarethen entdeckt worden. Sie lag unter einer schwarzen Folie, die bereits an mehreren Stellen eingerissen war. Die Tote befand sich auf dem Gelände einer Pferdekoppel und wies an mehreren Stellen Tierverbisse auf, berichteten die burgenländischen Ermittler damals.

Spuren am Hals deuteten darauf hin, dass die Frau erwürgt worden war. Der Täter hatte ihr zudem den rechten Oberschenkel angesägt und nach hinten gebrochen. Noch vor ihrem Tod dürfte dem Opfer auch der Oberarm gebrochen worden sein, teilten die Kriminalisten vor mehr als 23 Jahren mit.

Bei St. Margarethen wurde der Körper schließlich unter einem Gestrüpp auf den Erdboden gelegt und mit der Folie zugedeckt. Die Ränder waren mit Ästen und Erdreich beschwert.

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Stark verweste Leiche

In „Burgenland Heute“ im April 1993 berichtete ein Winzer, dass ein Hobbyreiter ihn zur Hilfe rief und sie die Leiche im Gestrüpp entdeckten. Sie sei stark verwest gewesen, sagte er im Interview.