Aufwind für heimische Pferdewirtschaft

Die Nachfrage nach Pferden nimmt wieder zu. Derzeit gibt es im Burgenland etwa 3.000 Pferde. Dennoch ist die Stimmung unter den Pferdezüchtern nicht ungetrübt. Nach der Einführung der Umsatzsteuer im Jahr 2014 drohen Reitställen und Einstellbetrieben nun weitere Belastungen.

Die vergangenen Jahre waren für die Pferdezüchter eine schwierige Zeit. Die angespannte Wirtschaftslage hat sich auch bei den 600 burgenländischen Pferdezüchtern und -Haltern bemerkbar gemacht. Jetzt verspüren sie wieder Aufwind. Gleichzeitig sind die Betriebe aber stark verunsichert, denn viele könnten künftig als Gewerbebetrieb eingestuft werden. Das würde vor allem Kleinbetriebe wirtschaftlich hart treffen, sagte der Obmann des Burgenländischen Pferdezuchtverbandes, Heinz Winter.

Pferde, Pferdewirtschaft, Gigara

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„Pferde werden als Luxusartikel gehandelt“

Die Pferdezüchter würden sich wünschen, dass das Pferd endlich als Nutztierrasse annerkannt werden und landwirtschaftliche Betriebe Pferde auch an landwirtschaftliche Flächen binden, so Winter. Derzeit sehe das anders aus. Das Pferd werde in Österreich derzeit als Luxusartikel gehandelt. Das sei ein großes Problem für die Landwirtschaft.

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Im Burgenland haben rund 3.500 Menschen mit Pferden zu tun

Dabei seien Pferde gerade im Burgenland wichtige Landschaftspfleger. Etwa 3.000 Hektar Grünland können durch die Pferdehaltung gepflegt und bewirtschaftet werden. Davon würde auch der Tourismus profitieren, vielen sei das gar nicht bewusst, sagt Winter. Es würden immer weniger Betriebe Rinder halten. Daher würden die Wiesen derzeit nur von den Pferden gepflegt, denn niemand würde die Wiesen mähen wollen, so Winter.

Landesweit sichert die Pferdehaltung mehr als 1.000 Jobs. Indirekt seien es wesentlich mehr, rechnete Winter vor. Einer Studie der „Pferd Austria“ zufolge seien es rund 3.500 Menschen, die im Burgenland mit Pferden zu tun hätten, so Winter. Die jährliche Wertschöpfung der Pferdewirtschaft wird mit 14 Millionen Euro beziffert.