Risiko für Wildunfälle steigt

In den kommenden Tagen und Wochen heißt es für Autofahrer wieder verstärkt aufpassen, denn aufgrund der Brunftzeit steigt das Risiko für Wildunfälle im Straßenverkehr. Das richtige Verhalten bei Wildwechsel ist oft entscheidend.

Im Durchschnitt kommt es in Österreich acht Mal pro Stunde zu einem Wildunfall im Straßenverkehr. Pro Jahr werden dabei durchschnittlich österreichweit mehr als 300 Menschen verletzt, zwei Unfallopfer überleben den Unfall laut Statistik nicht. Mehr als 70.000 Tiere verenden jedes Jahr bei Wildunfällen. Die Bezirke Neusiedl am See und Jennersdorf liegen dabei österreichweit regelmäßig im Spitzenfeld.

Bis Mitte August besonders aktiv

Besonders jetzt in der Zeit bis Mitte August sei das Wild wieder aktiv, sagte Andreas Duscher vom burgenländischen Jagdverband. Die Geißen würden nun brunftig werden und seien paarungsbereit. Der Bock suche derzeit eine Geiß die für den Nachwuchs in Frage komme. Wenn er eine finde, versuche er diese zu beschlagen, wie die Jäger sagen. Dabei könne es zu Verfolgungsjagden kommen, bei denen das Tier sein angestammtes Gebiet aufgebe. Sein einziges Streben sei derzeit eine Geiß zu finden, die paarungsbereit ist und dadurch würde der Bock derzeit nicht viel sehen oder hören. Daher habe er auch für den Straßenverkehr nur wenig Aufmerksamkeit übrig, so Duscher.

Wildwechsel-Zeichen

ORF

Die Wildwechsel-Gebotszeichen sollten derzeit zu jeder Tageszeit beachtet werden

Wildwechsel zu jeder Tageszeit möglich

Aber auch Nebenbuhler werden während der Brunftzeit aus dem angestammten Gebiet eines Bockes verjagt. Normalerweise würde ein Autofahrer die Tiere vor allem in der Morgen- oder Abenddämmerung erwarten. Während der Brunftzeit sei aber alles anders, erklärt Duscher. Die Brunftzeit sei nicht von der Tageszeit abhängig. Es könne durchaus sein, dass sie so fällt, dass sie gerade in der Mittagszeit oder am Nachmittag ist. Eigentlich müsse man als Autofahrer derzeit immer mit Wildwechsel auf der Straße rechnen, so Duscher.

Richtiges Verhalten oft entscheidend

Daher sollte man die entsprechenden Hinweise auf Wildwechsel in dieser Zeit zu jeder Tageszeit beachten und sich auch entsprechend aufmerksam verhalten, sagte Rudolf Leeb vom ÖAMTC. Wenn es zu einem Wildwechsel komme, gelte es unbedingt zu bremsen, aber so, dass man die Kontrolle über das Fahrzeug behält. Im besten Fall bleibe auch noch Zeit abzublenden und eventuell mehrmals zu hupen. Wenn sich ein Unfall nicht vermeiden lasse, dann müsse man in jedem Fall die Exekutive informieren, ansonsten würde man auf dem Schaden sitzen bleiben, so Leeb. Ohne Bestätigung der Polizei übernehme die Versicherung nämlich keine Kosten. Wer einen Wildunfall nicht zumindestens beim zuständigen Revierjäger melde, mache sich strafbar, so Leeb.