Alkoholkonsum Thema in Asylunterkünften

In den vergangenen Monaten ist es in Asylunterkünften zu Auseinandersetzungen zwischen alkoholisierten Bewohnern gekommen. In manchen Quartieren gilt ein Alkoholverbot, in anderen nicht.

Erst am Montag bedrohte in Deutsch Tschantschendorf ein 30-jähriger Mann aus Mali mit zwei Promille Alkohol im Blut drei Personen mit einem Messer. Verletzt wurde niemand.

Im Fall von privaten Quartieren kann der Unterkunftgeber ein Alkoholverbot aussprechen. Ein solches sei aber nur die halbe Miete, sagt der stellvertretende Polizeidirektor Werner Fasching. Wenn die Bewohner auswärts trinken, könne man nichts dagegen machen. Im Großen und Ganzen funktioniere es in den Unterkünften sehr gut, betont Fasching.

Verlegung in anderes Quartier bei Auffälligkeiten

Das bestätigte auch Herbert Vlasits, der in Wolfau Quartiergeber für 60 Männer ist. „Nur sehr selten werden einzelne Personen auffällig. In diesen Fällen veranlasse ich die Verlegung in ein anderes Quartier“, so Vlasits.

Ein Alkoholverbot gibt es in den von ihm geführten Quartieren nicht - anders als in der Unterkunft für unbegleitete Minderjährige in Rechnitz. Dort herrscht ein striktes Alkoholverbot. Seit einem dreiviertel Jahr ist es in dem von der Diakonie geführten Haus auch sehr ruhig.

Alkoholverbot in Klingenbach

Gröbere Probleme gebe es auch in Klingenbach nicht, sagt der frühere ÖVP-Landtagsabgeordnete Norbert Sulyok. Er ist für die Bundesbetreuungsstelle verantwortlich. Die Asylunterkunft ist in der ehemaligen Grenzdienststelle untergebracht. Dort leben derzeit 46 Männer. Laut Sulyok gilt innerhalb der Quartiere des Bundes ohnehin ein generelles Alkoholverbot. Es gäbe daher auch keine Probleme dahingehend. Insgesamt leben im Burgenland derzeit rund 2.800 Asylwerber, überwiegend in kleinen Quartieren.