Sigleß: Streit um vier Hektar Acker

Vor einem Jahr ist in der Urbarialgemeinde in Sigleß ein Streit um einen Acker entbrannt. Die einen wollen, dass der Acker bestehen bleibt, die anderen hätten lieber einen Wald. Die Fläche um die es geht, ist lediglich 4 Hektar groß.

Die Urbarialgemeinde Sigleß hat sich in einer Abstimmung mehrheitlich (173:123) für die Umwidmung der vier Hektar Ackerfläche in einen Wald ausgesprochen. Die unterlegenen Mitglieder haben allerdings eine Aufsichtsbeschwerde eingelegt - und Agrarbehörde hat ihnen Recht gegeben. Laut Gutachten würde sich ein Acker nämlich mehr rentieren als ein Wald.

Streit in Sigleß

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Um die hier rot eingefärbten Flächen dreht sich der Streit

Gutachten steht in der Kritik

Heinz Bruckschwaiger ist einer der Waldbefürworter. Er betrachtet den Wald prinzipiell als ökologisch wertvoller. „Wir denken schon an unsere Kinder und Enkelkinder, die dann irgendwann den Wald vielleicht brauchen. Momentan ist die Situation ja so, dass die Energie ja ziemlich billig ist, das Öl zum Beispiel. Aber man weiß ja nie: In 30 Jahren kann das Öl ja ein Problem werden“, meinte Bruckschwaiger.

Der Obmann der Urbarialgemeinschaft, Johann Zaritsch, ist ein Ackerbefürworter. Holz gebe es laut seiner Rechnung genug. Die Urbarialgemeinde bewirtschafte ungefähr 140 Hektar, davon seien etwa 130 Hektar Wald. „Davon sind wieder 120 Hektar schon in einem Generationenplan eingeteilt, das wird geprüft von Beamten des Landes. Ungefähr jedes Jahr werde 3,2 Hektar geschlagen, das reicht aus. Wir haben dann noch zusätzlich zu diesem Plan ungefähr zehn bis zwölf Hektar als Reserve“, so Zaritsch.

Streit in Sigleß

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Heinz Bruckschwaiger (l.) und Johann Zaritsch diskutieren über den Acker

Waldbefürworter wollen nicht aufgeben

Kommende Woche gibt es wieder eine Vollversammlung. Es ist mittlerweile die vierte Vollversammlung in dieser Angelegenheit. Diesmal wird es darum gehen, ob und wie man gegen den jüngsten Beschluss des Landesverwaltungsgerichts vorgehen will.

Die Waldbefürworter wollen auf jeden Fall weiterkämpfen und planen auch eine Unterschriftenaktion. Obmann und Ackerbefürworter Zaritsch will die Entscheidung der Vollversammlung akzeptieren, plant aber danach die Obmannschaft zurücklegen.