Tourismus: Podersdorf als Zugpferd

Das Burgenland hat im ersten Halbjahr des heurigen Jahres Rekord-Nächtigungszahlen erzielt. Das Plus von 6,3 Prozent ist der Höchstwert unter allen Bundesländern. Herausragend ist dabei vor allem Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See).

Die Gemeinde am Neusiedler See freut sich über ein Plus von 31.000 Nächtigungen. Elisabeth Ettl vermietet in Podersdorf neun Zweibett-Zimmer in ihrer Frühsstückspension. Sie freut sich über den Zuwachs: „Da sind vor allem viele Kurzurlauber dabei. Die bleiben zwei, drei, oder vier Nächte da.“ Dass die guten Zahlen eine Folge der Terroranschläge in Frankreich oder Deutschland sind, glaubt Ettl nicht.

Mehr Gäste trotz gesunkener Zahl an Betten

Josef Lentsch ist Chef des Restaurants zur Dankbarkeit. Er bietet seit einem halben Jahr zehn Zimmer zur Übernachtung an. Er glaubt, dass Podersdorf vor allem mit den kleinen Strukturen punktet. „Wir haben um circa 1000 Gästebetten weniger als vor 15 Jahren. Die Nächtigungszahl hat sich trotzdem gesteigert“, zeigt sich Lentsch erfreut. „Die Zimmervermieter haben eine bessere Auslastung in der Vor- und Nachsaison, und das ist natürlich ein sehr wichtiger wirtschaftlicher Erfolg wenn sich nicht alles auf die Saisonspitze konzentriert“, so Lentsch.

Burgenlandweit gab es in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres einen Zuwachs von über 76.000 Nächtigungen. Für 31.000 Nächtigungen ist Podersdorf verantwortlich. Für Hannes Anton, Geschäftsführer der Podesdorfer Freizeitbetriebe liegen die Gründe im zusätzlichen Freizeitangebot im Mai und im Juni: „Im Juni hätten wir eine Problemzone gehabt. Da hat es keine Feiertage gegeben und es war die Fußball-EM. Daher haben wir Veranstaltungen gesetzt, zum Beispiel das Konzert von Herbert Grönemeyer oder das dreitägige Open Air des Nockalm Quintetts“, so Anton. Für ihn ist auch der Urlaub mit dem Auto attraktiver geworden: „Die Leute suchen die Natur und Sicherheit, und da können wir natürlich profitieren“.

Zimmervermieter wollen weiter aufrüsten

Neben dem Campingplatz profitieren auch die Zimmervermieter. Es hat sich ausgezahlt, dass viele renoviert haben. Viele Gäste fragen nach klimatisierten Zimmern, daher werde zum Beispiel auch Elisabeth Ettl ihre Zimmer aufrüsten.