Soziale Integration von alten Menschen

Die Bevölkerung wird immer älter, somit steigt auch der Bedarf an Pflegeeinrichtungen stetig. SPÖ-Soziallandesrat Norbert Darabos hat bei der FH Burgenland eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit der sozialen Integration von älteren Menschen beschäftigt.

Herausgekommen sind Beispiele, die es zukünftig ermöglichen sollen, Alternativen zu einem frühzeitigen Umzug - etwa in ein Heim - zu haben. Der Grund dafür, dass ältere Menschen im Burgenland in ein Alters- oder Pflegeheim übersiedeln, liegt nach Abschluss der Studie klar und deutlich auf der Hand.

In den allermeisten Fällen ist es nicht der gesundheitliche Zustand der Senioren, sondern die Tatsache, dass Beziehungen oder Netzwerke wegfallen. Es gibt schlicht und ergreifend niemanden im Dorf oder der Gemeinde, der sich um den älteren Menschen kümmert. Auf dieser Erkenntnis bauen nun die Empfehlungen der wissenschaftlichen Studie der Fachhochschule Burgenland auf, so Studienleiter Roland Fürst.

Nachbarschaftshilfe fördern

„Das zahlt sich auf alle Fälle aus informelle Ressourcen, Nachbarschaftsprojekte nicht zu verhindern, sondern maximal zu fördern, weil das wirklich im Interesse der Gemeinschaft, der Politik ist, weil es natürlich auch einen ökonomischen Nutzen hat“, sagte Fürst. Das heißt im Klartext: je länger ältere Menschen ein soziales Umfeld im Gemeindeverband haben, desto länger können sie hier gesund und glücklich leben.

Darabos, Pehm

ORF/Balascovics

Georg Pehm, GF der FH Burgenland, SPÖ-Landesrat Norbert Darabos und Studienleiter Roland Fürst

Nutzen für alle

Der Nutzen ist dreifach gegeben. Für den Senior, für die Gemeinde, die wertvolle Bürger nicht verlieren würde und für das Land, dass langfristig gesehen hohe Kosten für Pflege spart. Der Kostenfaktor soll allerdings nicht als Anlass für die Studie gesehen werden, so Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ). „Uns ist wichtig, dass wir auch immer evaluieren, was wir machen, um dafür zu sorgen, dass wir auch da und dort eine Schraube zum Besseren drehen können - deshalb auch die Kooperation mit der FH Burgenland“, sagte Darabos.

Die Wissenschaftler der FH Burgenland haben jedenfalls einen Katalog an Maßnahmen zusammengestellt, in dem Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie ältere Bürger in der Gemeinde stärker eingebunden werden können. Nun obliegt es der Sozialabteilung des Landes, geeignete Maßnahmen an die Bürgermeister weiterzuleiten.