Mähdrescher der Superlative

Die Getreideernte geht im Burgenland langsam zu Ende. Die bisherige Bilanz: hohe Quantität, mittlere Qualität. Das zeigt sich vor allem im Mittelburgenland. Dort wurde heuer erstmals ein Mähdrescher der Superlative eingesetzt.

Zu Beginn der Getreideerntesaison ist die Landwirtschaftskammer im Burgenland von einer Gesamterntemenge von 306.000 Tonnen ausgegangen. Am Ende der Ernte liegt man sogar etwas höher, bei 310.000 Tonnen.

Getreide Ernte größter Mähdrescher

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Die Menge passt, sagt Wolf Reheis von der Landwirtschaftskammer. „Wir gehen von einer überdurchschnittlichen Menge aus. Wenn man es im Vergleich zum fünfjährigen Durchschnitt sieht, sind das zirka zehn bis 20 Prozent mehr. Im Vergleich zum letzten Jahr wird sie geringfügig höher sein, weil wir letztes Jahr auch eine gute Ernte hatten.“

Große Menge verdünnt Proteingehalt

Allerdings lässt die Qualität des Getreides heuer zu wünschen übrig. Der Proteingehalt ist nicht optimal. „Zum einen, wenn man viel erntet, verdünnt sich die Qualität, weil man kann nur gewisse Proteinwerte auf der Fläche ernten und das verdünnt sich dann durch die Menge. Und andererseits die dauernden, kleinen, regionalen Niederschläge schaden der Qualität. Und das ist letztendlich die Konsequenz dann.“

Getreide Ernte größter Mähdrescher

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Fritz Karall ist der Besitzer des größten Mähdreschers Österreichs

Qualitäten sind überall hinter Erwartungen

Zum Preis kann Reheis derzeit noch nichts sagen: „Da ist der Markt noch sehr vorsichtig, weil man ja aus allen Kornkammern in Europa sehr unterschiedliche Meinungen hört. Zum einen, dass die Mengen, so wie bei uns auch, sehr gut sind. Andererseits die Qualitäten sind überall hinter den Erwartungen. Und da sind jetzt der Handel beziehungsweise die Preisbildner noch etwas abwartend.“

Im Vorjahr haben die Bauern für eine Tonne Qualitätsweizen 150 Euro bekommen.

Mähdrescher der Superlative im Einsatz

Fritz Karall, Bio-Landwirt aus Großwarasdorf, ist der Besitzer des, nach seinen Angaben, größten Mähdreschers Österreichs.

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Supermähdrescher im Burgenland

Die Maschine hat 650 PS, das Schneidwerk ist elf Meter breit, der Korntank fasst zwölf Tonnen und kann innerhalb von zwei Minuten geleert werden.

Fritz Karall drischt mit dem Supermähdrescher nicht nur seine Felder, sondern im Mittelburgenland auch als Lohndrescher unterwegs. Mit seinem Mähdrescher, der übrigens aus Amerika stammt, schafft er in Stunde etwa fünf Hektar.

22 Tonnen sanft zum Boden

Obwohl der Mähdrescher 22 Tonnen auf die Waage bringt, ist er sanft zum Boden. Das ist vor allem bei der Sojabohnenernte im Herbst von Vorteil. Der Preis des Supermähdreschers beträgt 600.000 Euro.