Krisenreporter erzählen von Alltag
Journalisten haben die Aufgabe Zusammenhänge zu erklären. Korrespondenten erleben die Realität auf der ganzen Welt hautnah und berichten über Geschehnisse und Hintergründe. Weltreporter.net ist das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandskorrespontenten. Die Mitglieder berichten aus 160 Ländern. Am Samstag trafen sich die Weltreporter in Raiding zu einem Forum. Der ORF Burgenland übertrug Teile der Veranstaltung via Livestream.
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Hochkarätige Journalistenrunde
Unter den Referenten und Diskutanten waren unter anderem die ORF-Korrespondenten Cornelia Vospernik und Karim El Gawhari, Hasnain Kazim - er ist „Spiegel“-Korrespondent für die Türkei -, Wieland Schneider vom Auslandsressort der „Presse“ oder Florian Klenk von der Wochenzeitung „Falter“.
AFP Photo / Ozan Kose
Türkei: Angst beherrscht journalistische Arbeit
Der 41-jährige Kazim erzählte beim Weltreporter-Forum, dass die journalistische Arbeit in der Türkei derzeit von Angst beherrscht werde. Die Leute seien alle verängstigt, seien es vorher schon gewesen, aber jetzt traue sich wirklich niemand mehr, irgendetwas Kritisches zu sagen, etwas Kritisches zu schreiben, so Kazim. Man wolle entweder überhaupt keine Informationen geben oder auf gar keinen Fall so, dass man erkannt werden könne.
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Kazim lebt seit Mitte März in Wien. Er musste die Türkei unfreiwillig verlassen. Die Türkei hatte sich geweigert, seine Akkreditierung als Journalist zu verlängern.
Symbolträchtiger Veranstaltungsort
In den vergangenen Jahren wurde das Weltreporter-Forum in Metropolen wie Berlin und Rom abgehalten. Doch auch Raiding ist für den Videojournalisten und Mitinitiator des Weltreporter Forums, Roland Hagenberg, ein symbolträchtiger Ort am ehemaligen Eisernen Vorhang. Man gebe den Leuten auf dem Land die Möglichkeit, Auslandsjournalisten persönlich kennenzulernen und an sie Fragen stellen zu können.