Mähdrescher zerstört Rohrweihennest

In Edelstal (Bezirk Neusiedl am See) hat ein Mähdrescher das Nest einer Rohrweihenfamilie zerstört. Von der Mutter der Jungtiere fehlte jede Spur. Die Rohrweihenjungen wurden in die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee gebracht.

Dramatische Momente haben die Jungtiere bereits hinter sich. Doch die Kleinen hatten Glück im Unglück. Der Bauer verständigte umgehend einen Jäger, der die Rohrweihenjungen in die Vier Pfoten Eulen- und Greifvogelstation nach Haringsee brachte.

Rohrweihen-Babys Maehdrescher

EGS/Stefan Knöpfer

Rohrweihenjungen werden im Auffanglager versorgt

Seit zwei Wochen befinden sich die Jungvögel nun im Auffanglager und werden dort versorgt, so Vogelexpertin Brigitte Kopetzky: „Die Rohrweihenjungen sind unverletzt und werden gut versorgt. Der Bauer hat vorbildlich gehandelt. Nun sitzen sie mit anderen Rohrweihen in einem Nest und werden dort artgerecht aufgezogen um eine Fehlprägung auf den Menschen zu verhindern.“

Rohrweihen als Freund der Bauern leben gefährlich

Rohrweihen machen den Bauern durchaus große Freude, denn zu ihren Leibgerichten zählen vor allem Mäuse. Leider kommt es aber immer wieder zu solchen Vorfällen. Die Vögel fühlen sich nämlich in der Nähe von Gewässern wohl und bauen ihre Nester gerne versteckt am Boden im Schilfgürtel.

„Wenn ein Bauer beim Dreschen merkt, dass in seinem Feld ein Nest ist, dann wäre der Optimalfall, dass er rundherum etwas vom Getreide stehen lässt und die paar Wochen wartet, bis die Jungen ausgeflogen sind“, so Kopetzky.

Rohrweihen-Babys Maehdrescher

EGS/Stefan Knöpfer

Das Ziel: Auswildern und in die Natur Entlassen

Die Rohrweihenjungen werden keine bleibenden Schäden davontragen. „Ein paar Wochen werden sie bei uns bleiben, zirka vier bis fünf Wochen, je nachdem wie sie sich entwickeln“, so Kopetzky. Dann werden sie wieder ausgewildert und in die Natur entlassen. Das sei laut Kopetzky ja das Ziel der Aufgabe in der Eulen- und Greifvogelstation.

Keine voreiligen Aktionen - zuerst beraten lassen

Kopetzky rät aber vor vorschneller Hilfeleistung ab, häufig werden Tiere zu ihnen gebracht, die es nicht notwendig gehabt hätten eingefangen zu werden. Sie bittet deshalb, sich vorher von der Eulen- und Greifvogelstation telefonisch beraten zu lassen.

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