Sozialpartner zu „Brexit“: Wird nicht einfacher
Österreich exportierte im Vorjahr Waren im Wert von etwas mehr als vier Milliarden Euro nach Großbritannien. Der burgenländische Exportanteil beträgt davon 67 Millionen Euro. Der Präsident der Industriellenvereinigung Manfred Gerger bedauerte das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU, meinte aber, dass das vorerst keine wirtschaftlichen Auswirkungen haben werde.
Debatte: Was bedeutet das Votum für Europa?
Wie sich das dann entwickeln werde, wenn man da und dort mit entsprechenden Einfuhrbestimmungen zu kämpfen haben werde, könne man noch nicht sagen. Das müsse in den nächsten zwei Jahren geklärt werden, aber für die Österreicher werde es sicher nicht einfacher als bisher, so Gerger.
AK: Keine unmittelbaren Folgen für Arbeitnehmer
Österreicher und auch einige Burgenländer arbeiten in Großbritannien. AK-Vizepräsident Gerhard Michalitsch rechnete am Freitag nicht mit unmittelbaren Folgen für die Arbeitnehmer. Für die Burgenländer, die jetzt in Großbritannien beschäftigt seien, werde sich nichts ändern. Was sich für neue ändern werde, werde ganz stark davon abhängen, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen England für ausländische Arbeitskräfte beschließen werde.
LWK gelassen
Aus landwirtschaftlicher Sicht sei der britische Markt für Österreich nicht besonders wichtig, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Stefan Hautzinger. Zwar schätzten die Briten österreichischen und burgenländischen Wein, die Exportmengen seien aber gering, das liege im einstelligen Bereich. Es sei aber durchaus ein Hoffnungsmarkt, weil er kaufkräftig sei, so Hautzinger. Man werde die Situation neu bewerten müssen.
Die Sozialpartner und Interessensvertreter hoffen nun vor allem, dass der Austritt Großbritanniens keine Vorbildwirkung für andere EU-Länder hat.
ORF
Brite im Burgenland: „Bin schockiert“
Johnny Saunderson ist ein Brite, der in Breitenbrunn lebt und auch im Burgenland als Kameraassistent arbeitet. Er ist von der Entscheidung seiner Landsleute für den EU-Austritt enttäuscht und schockiert. Er könne nicht glauben, dass das passiert sei. Er habe für ein Bleiben in der EU gestimmt: „Gemeinsam sind wir einfach stärker.“
Links:
- „Brexit“-Reaktionen: EU muss sich ändern (burgenland.ORF.at)
- „Brexit“: Bischof warnt vor „Schockstarre“ (burgenland.ORF.at)
- „Brexit“: Cameron tritt als Premier zurück (news.ORF.at)
- EU will Austrittsverhandlungen „so schnell wie möglich“ (news.ORF.at)