Personalmangel in der Gastronomie

Ende nächster Woche beginnen die Sommerferien und somit auch die Hauptsaison in der burgenländischen Gastronomie. Vieler Wirte und Hotelbetreiber klagen aber, dass sie kein Personal finden.

Aktuell gibt es 160 offene Arbeitsstellen in der burgenländischen Gastronomie. Vor allem Köche werden dringend gesucht. Wegen der anstrengenden Arbeit oft auch am Wochenende und dem niedrigen Kollektivlohn sei ausgebildetes Fachpersonal nicht leicht zu bekommen, sagt Helene Sengstbratl vom Arbeitsmarktservice.

Personalmangel in Gastronomie Koch Kellner gesucht

ORF

Ungarisches Personal zieht es in den Westen

Wurden früher ganz einfach ausländische, meistens ungarische Mitarbeiter aufgenommen, bleiben diese nun aus, erklärt AMS-Chefin Helene Sengstbratl: „Man merkt jetzt, dass es Ungarn weiter in den Westen zieht. Da gibt es längere Saison oder Ganzjahresbeschäftigung. Und das ist beim Niveau von Arbeitslosengeld, das es in Ungarn gibt, durchaus attraktiver.“

Saisonpersonal wird ganzjährig angemeldet

Wird ein ungarischer Mitarbeiter nach der Saison abgemeldet, bekommt er nur drei Monate lang 300 Euro Arbeitslosengeld. Die Firma Drescher betreibt Schifffahrtslinien und Gastronomiebetriebe in Rust und Mörbisch. Wegen der kurzen Saison sei es immer schwieriger, das Personal zu halten, sagt Paula Gruber von der Firma Drescher. „Es ist jetzt leider so weit schon gekommen, dass wir Leute durch den Winter mitbeschäftigen müssen, weil der einfach seine Familien auch zu ernähren hat, obwohl er gar nicht da ist. Damit man im nächsten Jahr sein Leistungspotential wieder anbieten kann“, so Gruber.

Im Burgenland sind aktuell 6.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gastronomie und Hotellerie tätig. Davon sind 3.800 ausländische Arbeitnehmer.